Nach Einschätzung des ISW sei die jüngste Schießerei auf dem Truppenübungsplatz in Belgorod "eine natürliche Folge der Politik des Kremls, arme Gruppen und Minderheiten bei der Mobilisierung auszunutzen". Russischen Quellen zufolge seien russische Staatsbürger tadschikischer Nationalität, die zwangsrekrutiert wurden, für die Schießerei verantwortlich, berichteten Medien.
Russische Medien hätten über den Vorfall zumeist mit fremdenfeindlicher Rhetorik gegenüber zentralasiatischen Einwanderern und anderen sozialen Randgruppen geantwortet, betonen die Analysten.
Geht es nach der Denkfabrik sei die Mobilisierung in Moskau zwar abgeschlossen, würde aber in ärmeren Regionen, in denen ethnische Minderheiten die Mehrheit bilden, weitergehen.
In einer früheren Analyse berichtete das ISW über eine Schießerei auf dem Truppenübungsplatz im russischen Belgorod. Mobilisierte Bürger aus Republiken im russischen Kaukasus hätten einem Kommandeur gesagt, der Krieg in der Ukraine sei nicht ihr Krieg. Der Kommandant habe daraufhin Allah als Feigling bezeichnet, woraufhin es zu einer Auseinandersetzung zwischen muslimischen und nicht-muslimischen Soldaten gekommen sei. Nach russischen Angaben hätten drei tadschikische Soldaten das Feuer eröffnet und den Kommandanten und die Soldaten getötet.
PAP/ps