Deutsche Redaktion

Mobilisierung verursacht Risse in der russischen Gesellschaft

19.10.2022 18:15
Die ungleiche Mobilisierung in Russland führe zu einer Spaltung der Gesellschaft - ethnische Russen und wohlhabendere Bürger werden geschützt, während ärmere Gruppen und ethnische Minderheiten die Hauptlast tragen, so die Einschätzung des amerikanischen Institute for the Study of War (ISW) in einem neuen Bericht.
W ocenie ISW mobilizacja w Rosji pogłębia podziały społeczne w tym kraju, a wcielani do Wojska są głównie ludzie biedni i z mniejszości
W ocenie ISW mobilizacja w Rosji pogłębia podziały społeczne w tym kraju, a wcielani do Wojska są głównie ludzie biedni i z mniejszościSTRINGER/AFP/East News

Nach Einschätzung des ISW sei die jüngste Schießerei auf dem Truppenübungsplatz in Belgorod "eine natürliche Folge der Politik des Kremls, arme Gruppen und Minderheiten bei der Mobilisierung auszunutzen". Russischen Quellen zufolge seien russische Staatsbürger tadschikischer Nationalität, die zwangsrekrutiert wurden, für die Schießerei verantwortlich, berichteten Medien.

Russische Medien hätten über den Vorfall zumeist mit fremdenfeindlicher Rhetorik gegenüber zentralasiatischen Einwanderern und anderen sozialen Randgruppen geantwortet, betonen die Analysten.

Geht es nach der Denkfabrik sei die Mobilisierung in Moskau zwar abgeschlossen, würde aber in ärmeren Regionen, in denen ethnische Minderheiten die Mehrheit bilden, weitergehen.

In einer früheren Analyse berichtete das ISW über eine Schießerei auf dem Truppenübungsplatz im russischen Belgorod. Mobilisierte Bürger aus Republiken im russischen Kaukasus hätten einem Kommandeur gesagt, der Krieg in der Ukraine sei nicht ihr Krieg. Der Kommandant habe daraufhin Allah als Feigling bezeichnet, woraufhin es zu einer Auseinandersetzung zwischen muslimischen und nicht-muslimischen Soldaten gekommen sei. Nach russischen Angaben hätten drei tadschikische Soldaten das Feuer eröffnet und den Kommandanten und die Soldaten getötet.


PAP/ps