Polen hat vier weitere Denkmäler der Roten Armee abgerissen. Die Denkmäler sind am Donnerstag im Rahmen einer Aktion des Instituts für Nationales Gedenken (IPN) entfernt worden. „Diese Denkmäler hätten schon vor langer Zeit aus dem polnischen Stadtbild verschwinden sollen, weil sie unser Bewusstsein dekonstruieren und unser Geschichtsverständnis verzerren", betonte IPN-Chef Karol Nawrocki.
"Wir sind determiniert, alle Denkmäler zu entfernen"
„Wir wollen eine klare Botschaft senden, dass wir entschlossen sind, alle Denkmäler zu entfernen, die das kommunistische System verherrlichen", so Nawrocki. Laut dem Historiker stellen die Denkmäler ein Symbol des Systems dar, das „zusammen mit Adolf Hitler den Zweiten Weltkrieg, den tragischsten Konflikt der Weltgeschichte, ausgelöst" und anschließend „halb Europa, einschließlich Polen, kolonisiert" hat.
„Es ist auch ein Symbol für das System, dessen Geist im heutigen Russland weiterlebt und im Bereich der Werte und der Mentalität für den Tod von Ukrainern im 21. Jahrhundert verantwortlich ist", fügte er hinzu.
Wie der IPN-Chef erinnerte, werde die Entfernung von Denkmälern der Roten Armee nach einer Änderung des russischen Strafgesetzbuchs aus dem Jahr 2020 mit Geld- und Haftstrafen sowie mit Zwangsarbeit bestraft. Dieses Gesetz würde auch außerhalb der Russischen Föderation gelten, weshalb die Russen derzeit die frühere Beseitigung von Denkmälern unter anderem in Brzeg und Malbork untersuchen wollen. „Dies zeigt, welche Art von Mentalität immer noch in der Russischen Föderation herrscht. Russland will Einfluss darauf nehmen, wie das Recht in einer freien und unabhängigen Republik Polen aussieht", so Nawrocki.
Das IPN betont, die Entfernung der Denkmäler der Roten Armee würde die Umsetzung des Gesetzes vom 1. April 2016 über das Verbot der Propagierung des Kommunismus oder eines anderen totalitären Systems erfüllen. Schätzungen zufolge gebe es in Polen noch etwa 30 Denkmäler, die an die Rote Armee erinnern.
IAR/ipn.gov.pl/ps/adn