Deutsche Redaktion

Vor 59 Jahren starb der polnische Soldatenbär Wojtek

02.12.2022 06:00
Wojtek war ein "adoptierter" Braunbär, der im Alter von einem Jahr von Soldaten der 22. Artillerie-Versorgungskompanie im Jahr 1942 während des Marsches des 2. polnischen Korps durch den Iran in Obhut genommen wurde.
Wojtek auf dem Weg Richtung Schottland
Wojtek auf dem Weg Richtung Schottlandnac.pl

Die Geschichte von Wojtek begann im April 1942 im Iran, wo ein einheimischer Knabe den ein Jahr alten und von seiner Mutter verlassenen Bären fand. Er verkaufte ihn an die Soldaten der im Iran stationierten polnischen Armee für ein paar Konserven. Der Bär nahm an dem gesamten Kampfweg der Einheit teil: vom Iran über den Irak, Syrien, Palästina, Ägypten nach Italien und dann nach Großbritannien.

Bei der Schlacht um Monte Cassino (1944) trug Wojtek Kisten mit schweren Mörsergranaten über das Schlachtfeld auf unwegsamem Gelände am Hang des Monte Cassino. Nach dem Krieg landete Wojtek in einem schottischen Dorf, wo er mit einer Gruppe ehemaliger polnischer Soldaten lebte. Ihm wurde der Rang eines Unteroffiziers verliehen. Er starb am 2. Dezember 1963.

Die Sinnlosigkeit des Krieges

Bei der Schlacht um MOnte Cassino hatten am 19. Mai 1944 polnische Soldaten das Kloster und den Monte Cassino-Hügel erobert und den Alliierten damit den Weg nach Rom eröffnet. Das gewonnene Gefecht gegen deutsche Eliteeinheiten gilt als einer der größten Erfolge der Armee von General Anders während des Zweiten Weltkriegs.

Bei den Kämpfen sind 924 polnische Soldaten ums Leben gekommen, 2930 wurden verletzt. Auf dem Hügel befindet sich heute ein polnischer Militärfriedhof. Mit vier Monaten Dauer war sie eine der längsten und blutigsten Schlachten des Zweiten Weltkrieges, mit schweren Verlusten auf beiden Seiten.

In vielen Ländern gilt die Schlacht um Monte Cassino als Synonym für die Sinnlosigkeit des Krieges, die Zerstörung und der Wiederaufbau des Klosters als ein Mahnmal gegen den Krieg und für den Frieden.

IAR/jc