Deutsche Redaktion

Jahrestag der Taufe Polens. "Hinwendung von der Schöpfung zum Schöpfer"

14.04.2023 10:33
"Der Mensch, der bisher die Schöpfung als Gottheit verehrt hat, sei es in Form von Steinen, der Natur, von Donnerschlägen oder in irgendeiner anderen Form, ist zu einer wichtigen Stufe übergegangen, nämlich zur Verehrung des Schöpfers selbst", so Erzbischof Zbigniew Gądecki über die Bedeutung der Taufe von Prinz Mieszko I am 14. April 966. 
Fresk na ścianie budynku. Chrzest Mieszka I w 966 roku.
Fresk na ścianie budynku. Chrzest Mieszka I w 966 roku. Andrzej Sidor/Forum

Das Wichtigste, was durch die Taufe Polens erreicht worden sei, sei die Hinwendung vom Kult der Schöpfung zum Kult des Schöpfers, sagt der Vorsitzende der polnischen Bischofskonferenz, Erzbischof Stanisław Gądecki: "Heute jährt sich die polnische Taufe zum 1057. Mal - ein epochales Ereignis", so Gądecki. "Dank dieser Tatsache sind wir in die lateinische Zivilisation, in die europäische Zivilisation eingetreten. Dies bedeutete nicht nur den Zugang zur Bildung, die der unseren damals fast um fast tausend Jahre voraus war, nicht nur den Zugang zu internationalen Kontakten in lateinischer Sprache, sondern vor allem eine gewisse theologische Wende", so der Hierarch.

Geht es nach Gądecki, habe es sich bei der Taufe um einen "Akt der Wahrheit" gehandelt, der auch heute noch gültig sei. "Der Mensch, der bisher die Schöpfung als Gottheit verehrt hat, sei es in Form von Steinen, der Natur, von Donnerschlägen oder in irgendeiner anderen Form, ist zu einer wichtigen Stufe übergegangen, nämlich zur Verehrung des Schöpfers selbst", so der Erzbischof. 

Die zivilisatorischen Schwierigkeiten, mit denen wir uns heute konfrontiert sehen, würden laut Gądecki ebenfalls "in der alten Idolatrie" bestehen, d.h. "in dem Wunsch, zur Verehrung des Menschen, d.h. der Schöpfung als Gottheit zurückzukehren" und "den Schöpfer selbst zu entthronen". "Es ist nicht möglich, dass die Unwahrheit für lange Zeit bestehen bleibt, aber normalerweise ist die Genesung von der Unwahrheit schmerzhaft und sehr schwierig", so Gądecki. 

Auch heute sei es wichtig, an die Bedeutung der polnischen Taufe zu erinnern, insbesondere im Bildungssystem. 

Der Sejm hatte den 14. April am 22. Februar 2019 zu einem Feiertag erklärt, um an das historische Ereignis vom 14. April 966 zu erinnern, als Prinz Mieszko I sich in seinem eigenen Namen und dem Namen seines Volkes taufen ließ. Die Taufe hat die Christianisierung der polnischen Gebiete angestoßen und gilt als Beginn des polnischen Staates. Es wird angenommen, dass die Taufe von Mieszko während des Pontifikats von Jan XIII stattgefunden hat. Der Ort der Taufe ist bis heute nicht endgültig festgelegt worden. Im Gespräch sind unter anderem Gniezno, Ostrów Lednicki und Poznań.

IAR/adn