Deutsche Redaktion

Polen nennt "Kaliningrad" in "Królewiec" um

16.05.2023 11:58
Polen hat angekündigt, die russische Enklave Kaliningrad nur noch bei ihrem früheren polnischen Namen nennen zu wollen.
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Bild:shutterstock/Michele Ursi

Im offiziellen polnischen Sprachgebrauch und auf Karten soll das Gebiet nach einer Empfehlung einer Benennungskommission ab sofort nur noch Królewiec heißen, teilte die Regierung letzte Woche mit. „Wir wollen keine Russifizierung in Polen, daher haben wir beschlossen, Kaliningrad und seine Region in unserer eigenen Sprache zu nennen“, erklärte Entwicklungsminister Waldemar Buda am Mittwoch.

Kremlsprecher Dmitri Peskow missbilligte die Änderung und sagte, es grenze „an Wahnsinn“, was in Polen passiere. „Es bringt Polen nichts Gutes. Das sind nicht nur unfreundliche Aktionen: Es sind feindselige Aktionen“, sagte er.

Die 1255 vom Deutschen Ritterorden gegründete Stadt Kaliningrad wurde Mitte des 15. Jahrhunderts die Hauptstadt des Ordens, dann nacheinander die des Herzogtums, des Königreichs und des Freistaats Preußen. Der ursprüngliche Name Conigsberg zu Ehren des böhmischen Königs Ottokar II. entwickelte sich zu Königsberg auf Deutsch und Królewiec auf Polnisch. Nach der Einnahme der Stadt durch die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg erhielt sie 1946 den Namen Kaliningrad in Erinnerung an den Vorsitzenden des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR, Michail Kalinin. Als führender Sowjetfunktionär war er für das Massaker von Katyń mitverantwortlich, bei dem 1940 tausende polnische Offiziere von der sowjetischen politischen Polizei hingerichtet wurden.


euronews/PAP/jc