„Es ist eine große Ehre, den prestigeträchtigen Museumspreis des Europarats 2024 zu erhalten“, freute sich Wojciech Śleszyński, der Direktor des Museums.
Das 2021 eröffnete Museum des Gedenkens an Sibirien ist das erste Museum in Polen, das die Geschichte der Polen in Sibirien erzählt: von den zaristischen Deportationen tief nach Russland bis hin zu sowjetischen Repressionen und Verbrechen, einschließlich Deportationen nach Sibirien und Kasachstan. Der Eintritt ins Museumsgebäude befindet sich neben Bahngleisen, die die Deportationen nach Osten symbolisieren sollen.
„Diese prestigeträchtige Auszeichnung, die seit 1977 jährlich an neu gegründete oder renovierte europäische Museen verliehen wird, ist nicht nur eine große Ehre, sondern auch eine Verpflichtung zu weiterer effektiver Arbeit bei der Verbreitung des historischen Bewusstseins und der Vermittlung der Werte der Achtung der Menschenrechte”, schrieb Kulturminister, Barłomiej Sienkieiwcz, in seinem Brief an den Direktor.
Direktor Wojciech Śleszyński: „Die Auszeichnung bestätigt unsere Mission, eine europäische Institution zu schaffen, die der Geschichte und dem Gedenken an die nach Sibirien deportierten polnischen Bürger gewidmet ist.“
Laut Schätzungen des Instituts des Nationalen Gedenkens (IPN) sind in insgesamt vier Massendeportationen 320-330 Tausend Polen von den Sowjets nach Sibirien verschleppt worden, darunter 18 Tausend Offiziere. Die meisten Offiziere wurden auf Stalins Befehl im Frühling 1940, unter anderem in Katyń, ermordet.
Das Museum des Gedenkens an Sibirien in Białystok ist das zweite polnische Museum, das diese begehrte Auszeichnung erhält, nach dem Europäisches Zentrum der Solidarność in Gdańsk im Jahr 2016. In den Vorjahren wurden das Arbeitermuseum in Kopenhagen (2023) und Nano Nagle Place in Cork (2022) mit dem Preis geehrt.
Quelle: PAP/jc