Die Hauptaufgabe von polnischen Politikern bestehe derzeit darin, westliche Partner zum Handeln zu bewegen, so Kowal. Dies betreffe beispielsweise die Frage der Munitionsproduktion in den EU-Ländern. Wie er erklärte, sei Thierry Breton, der EU-Kommissar für den Binnenmarkt, bestrebt, "die EU-Wirtschaft zumindest teilweise auf eine Kriegswirtschaft umzustellen“.
"Ich meine, wenn die gesamte EU nicht in der Lage ist, Munition zu produzieren, und ich spreche nicht von einigen spezifischen, besonderen Waffentypen, die mit dem Tempo von (Wladimir) Putin mithalten können, dann stimmt etwas nicht mit uns“, kritisierte der Abgeordnete. Glücklicherweise sei dies aber bereits aufgefallen und einige Prozesse in Gang gesetzt worden, fügte er hinzu.
Ihm zufolge lohne es sich, mit westlichen Ländern über Sicherheitsfragen und mögliche Folgen eines erneuten Wahlsiegs von Donald Trump zu diskutieren. Dann sei es möglich, dass die USA ihre Unterstützung für die Ukraine einstelle, so Kowal.
Zwar könne sich die Ukraine im Kampf mit Russland ganz gut schlagen, sie sei aber alleine nicht in der Lage, die Frontlinie zu durchbrechen. Russland sei in der Offensive und habe eine größere Mobilisierungsfähigkeit, so die Einschätzung des Politikers.
PAP/js