Deutsche Redaktion

Außenminister: Der Westen spricht von Kriegsbereitschaft

05.02.2024 11:10
In einigen Ländern wird über die Bereitschaft zum Krieg mit Russland gesprochen. „Ich hoffe, dass Putin nicht so verrückt sein wird, das Nordatlantische Bündnis anzugreifen“, sagte Polens Außenminister Radosław Sikorski. 
Auenminister Radosław Sikorski
Außenminister Radosław SikorskiPAP/Albert Zawada

Wie Sikorski in einem Interview für das Magazin Newsweek betonte, habe sich die Rhetorik in Bezug auf Russland sowohl in Deutschland als auch in Schweden geändert. „Es wird von Kriegsbereitschaft gesprochen“, betonte er.

Sikorskis Ansicht nach, befindet sich Putin seit etwa 15 Jahren im Krieg mit uns, aber der Westen hat dies nicht akzeptiert. „Der Westen dachte, es könne nicht ernst sein, es sei nur ein Spiel für die Wähler, denn schließlich könne Putin nicht so verrückt sein, wirklich zu schießen. Leider war es ernst. Heute wissen wir bereits, dass Putin sich sehr systematisch darauf vorbereitet hat.“

Der Minister räumte ein, dass es im Westen einen Bewusstseinswandel in Bezug auf die Ukraine gibt. „Wenn noch vor zehn Jahren die Supermacht Russland unbestritten war und die Unabhängigkeit der Ukraine an Bedingungen geknüpft war, zweifeln die europäischen Eliten heute nicht mehr daran, dass die Ukrainer die Unabhängigkeit verdienen (…) Die Ukraine ist, genau wie Polen nach 20 Jahren Zweiter Republik, bereits fest in die Weltarchitektur integriert.“

Als internationale Gemeinschaft, so fügte er hinzu, haben wir nicht nur das Recht, sondern sogar die Pflicht, den Status quo ante wiederherzustellen. Er wies darauf hin, dass wir den Aggressor zum Rückzug zwingen und dem Opfer helfen müssen. „Russland ist zum Aggressor geworden, was von der UN-Vollversammlung mehrheitlich verurteilt wurde und was im Übrigen eine Rechtsgrundlage für die Konfiszierung russischer Vermögenswerte schafft“, sagte der Chef des Außenministeriums.


Quelle: Newsweek/PAP/jc