Schlemmen bis der Gürtel reißt: Heute feiert man in Polen "tłusty czwartek", also schmutzigen Donnerstag. Wörtlich übersetzt handelt es sich allerdings um den "fettigen Donnerstag". Zahlreiche Bäcker und Konditoreien bieten leckere Pączki an, also Krapfen, gefüllt mit Marmelade. "Dies ist eine dieser Eigenschaften der Karnevalszeit", erklärt der Ethnologe Aleksander Robotycki.
"Der fettige Donnerstag ist der Anfang der letzten drei Festtage. Das ist ein Tag, an dem man viele Speisen zubereitet. Am wichtigsten aber sind die Pączki. Woher die Tradition kommt, weiß man nicht, aber man muss zugeben, dass Pączki in Polen sehr populär sind."
Der Legende nach geht das Pączki-Backen auf einen polnischen Bürgermeister im 17. Jahrhundert zurück. Der Mann starb am letzten Donnerstag vor der Fastenzeit. Seine Nachkommen sollen ihm zu Ehren jedes Jahr an seinem Todestag Krapfen, die sogenannten Pączki, gebacken haben.
Die leckeren polnischen Pączki
Etwa 100 Millionen Pfannkuchen werden heute verkauft. Jeder Pole isst also im Durchschnitt drei Stück.
Im christlichen Kalender ist der letzte Donnerstag vor der Fastenzeit ein besonderer Moment. Die Fastenzeit ist eine Zeit der Buße, Vorbereitung auf die für Christen wichtigsten Feiertage - Ostern. Der letzte Donnerstag vor dem Aschermittwoch ist eben Fettdonnerstag. An diesem Tag werden Kalorien nicht gerechnet.
Einen perfekten Pfannkuchen zu machen, ist nicht einfach, meint Konditoreimeister Łukasz Blikle.
"Das wichtigste bei der Zubereitung ist der Teig. Wir benutzen immer frische Hefe. Nicht nur Zutaten sind wichtig. Ein entsprechendes Auge und vor allem Geduld sind erforderlich. Da hilft auch kein Rezept. Entweder man hat das richtige Gefühl, oder nicht."
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Populär, als Trost vor der kommenden Fastenzeit, ist auch das traditionell polnische Karnevalsgebäck - die Faworki. Knusprig und delikat. Ein Geheimtipp für Kenner.
IAR/jc