Deutsche Redaktion

Nawalnaja: „Wladimir Putin hat meinen Mann Alexej Nawalny getötet"

19.02.2024 18:04
In einer emotionalen Kampfansage an Kremlchef Wladimir Putin hat die Witwe des im Straflager gestorbenen Oppositionsführers Alexej Nawalny eine Fortsetzung der Oppositionsarbeit ihres Mannes angekündigt. „Ich werde die Sache von Alexej Nawalny fortsetzen, kämpfen um unser Land. Ich rufe Euch auf, an meiner Seite zu stehen“, sagte Julia Nawalnaja in einer am Montag veröffentlichten Videobotschaft bei YouTube.
Julia Nawalnaja
Julia NawalnajaPAP/ITAR-TASS/Yevgeny Sofiychuk

„Vor drei Tagen hat Wladimir Putin meinen Mann Alexej Nawalny getötet“ 

Unter Tränen warf die zweifache Mutter Putin in dem Video vor, nicht nur ihren Mann getötet zu haben. Putin habe so auch versucht, Russland die Hoffnung auf Freiheit und Gerechtigkeit zu nehmen. Deshalb wolle sie den Kampf ihres Mannes nun fortsetzen. In dem Video mit vielen privaten Bildern und Aufnahmen von Nawalnys öffentlichen Auftritten beschuldigte sie Putin des Mordes an ihrem Ehemann. „Vor drei Tagen hat Wladimir Putin meinen Mann Alexej Nawalny getötet“, sagte sie.

Ihr Mann sei im Straflager zu Tode gequält und gefoltert worden, indem er auch immer wieder in Einzelhaft in einem kleinen Betonkasten eingesperrt worden sei. Der Name desjenigen, der den Mord im Auftrag Putins ausgeführt habe, werde in Kürze veröffentlicht, kündigte sie an.


Unklar, ob Nawalnaja nach Russland zurückkehrt

In dem Video zeigte Nawalnaja auch ein Bild der Mutter, die in der Polarregion nach ihrem toten Sohn sucht. Putin habe ihr den liebsten und wertvollsten Menschen genommen, die Hälfte ihrer Seele und ihres Herzens, sagte Nawalnaja. „Aber ich habe eine zweite Hälfte - und die sagt mir, dass ich kein Recht zum Aufgeben habe.“ Sie werde deshalb wie ihr Mann gegen Ungerechtigkeit und Korruption und für ein freies Russland kämpfen.

„Ich habe keine Angst“, sagte sie mit Blick auch auf eine Aussage Nawalnys, der die Menschen in Russland immer wieder zum Widerstand gegen Putin aufgerufen hatte. Diejenigen, die versuchen, Russlands Zukunft auszulöschen, müssten mit Wut und Hass verfolgt werden. Es ist unklar, ob die 47 Jahre alte Ökonomin für die Oppositionsarbeit nach Russland zurückkehren will. Sie würde dort ebenfalls Straflager riskieren, weil die Nawalny-Bewegung als extremistisch eingestuft ist.


Quellen: dpa/PAP/jc