Deutsche Redaktion

Oscars 2024: "20 Tage in Mariupol" wird bester Dokumentarfilm

11.03.2024 18:02
Der ukrainische Dokumentarfilm "20 Tage in Mariupol" hat den Academy Award für den besten abendfüllenden Dokumentarfilm gewonnen. Der Film von Mstyslaw Tschernow dokumentiert die Zerstörung der von Russland bombardierten Stadt. Die Ukraine hofft auf einen starken Effekt des Films.
20 dni w Mariupolu, reż. Mstyslav Chernov
20 dni w Mariupolu, reż. Mstyslav ChernovFoto: mat. prasowe

Dies sei der erste Oscar für einen ukrainischen Film, betonte Regisseur Mstyslav Chernov während der Preisverleihung. Dennoch sei er vermutlich der erste Regisseur, der sich wünsche, dass es nie einen Anlass zur Produktion seines Filmes gegeben hätte. “Mir wäre es lieber, wenn dieser Film nicht gedreht worden wäre, wenn Russland nicht in unser Land einmarschiert wäre, unsere Städte besetzt und Zehntausende von Ukrainern getötet hätte“, so der Preisträger.

Mstyslav Chernov war 2022 zusammen mit dem Fotografen Yevhen Maloletko und dem Produzenten Vasily Stepanenko in der Stadt geblieben, um die Zerstörung und das Leid der Menschen in Mariupol festzuhalten.

Am Dnjepr wird der Erfolg des Films als wichtige Stimme der Wahrheit über den Krieg in der Ukraine gesehen. "Es ist ein schreckliches und schmerzhaftes Kino, das die offensichtliche Wahrheit sagt, derer die Welt überdrüssig geworden ist“, schrieb die ukrainische Journalistin Krystyna Berdynsky.

Wie fast jede Nacht ertönte auch in der in der Nacht der Oscar-Verleihung in vielen ukrainischen Städten Bombenalarm. Unter anderem wurden russische Shahed-Drohnen auf Charkiw und Odessa losgelassen.

PR24/js