Deutsche Redaktion

Kampf gegen Hassrede: Auschwitz-Museum startet Kooperation KI-Startup

11.07.2024 11:35
Das Auschwitz-Museum hat am Donnerstag bekannt gegeben, dass es eine Zusammenarbeit mit einem Start-up begonnen hat, das sich auf die automatische Moderation von toxischen Kommentaren in sozialen Medien spezialisiert hat und auf Modellen der künstlichen Intelligenz basiert. Ziel ist es, gegen Hassrede vorzugehen.
Minister cyfryzacji domaga się od Mety wyjaśnień ws. Muzeum Auschwitz
Minister cyfryzacji domaga się od Mety wyjaśnień ws. Muzeum AuschwitzShutterstock/Wirestock Creators

Paweł Sawicki, verantwortlich für die Aktivitäten des Museums in den sozialen Medien, betonte, dass die Einrichtung auf mehreren Plattformen aktiv ist, vor allem auf dem Portal X, Facebook und Instagram. „Jeden Tag veröffentlichen wir dort Beiträge über Ereignisse aus der Geschichte des deutschen nationalsozialistischen Lagers Auschwitz sowie kurze Biografien der Opfer. Die offiziellen Profile des Museums werden von fast 2,5 Millionen Menschen verfolgt, und die Anzahl der Kommentare, die täglich unter unseren Beiträgen hinterlassen werden, beträgt durchschnittlich 4–5 Tausend“, sagte er.

Er hob hervor, dass „die meisten Kommentare verschiedene Ausdrücke der Erinnerung, emotionale Reaktionen auf die präsentierten Inhalte oder rein historische Fragen sind“. „Leider gibt es auch Kommentare, die die Erinnerung an die Opfer verletzen, einschließlich negationistischer oder antisemitischer Einträge. Jeden Tag sehen wir auch Wellen von Spam, Trolling, Aktivitäten von Datenphishing-Bots oder Desinformationskampagnen. Eine angemessene Moderation ist für uns eine Priorität. Wir bemühen uns, unsere virtuelle Erinnerungsgemeinschaft vor Hassrede zu schützen“, erklärte Sawicki.

Angesichts dieser Herausforderung hat das Museum eine Zusammenarbeit mit dem Start-up TrollWall AI begonnen.

"Wir haben das Recht auf Meinungsfreiheit, aber nicht auf Hassrede"

Paweł Sawicki erläuterte, dass es sich dabei um ein auf künstlicher Intelligenz basierendes Tool handelt, das in Echtzeit hasserfüllte und vulgäre Kommentare auf Social-Media-Seiten automatisch ausblendet. Derzeit funktioniert das System auf Facebook, Instagram, YouTube und TikTok. Die Entwickler von TrollWall AI stützen sich auf internationale rechtliche Standards, die definieren, was Hassrede ist. „Wir haben das Recht auf Meinungsfreiheit, aber nicht auf Hassrede. Durch die automatische Moderation toxischer Kommentare schaffen wir einen sicheren, hassfreien Online-Raum für die Follower des Museums in den sozialen Medien“, sagte Tomas Halasz, Leiter und Mitbegründer von TrollWall AI.

"In Tests hat sich das Tool als effektiv erwiesen"

Paweł Sawicki informierte, dass das Museum Zugang zu allen Funktionen des Dienstes erhalten hat. „In unseren Tests hat sich das Tool als sehr effektiv erwiesen. Wichtig ist, dass TrollWall AI die automatische Moderation in vielen verschiedenen Sprachen durchführt, was für uns besonders relevant ist. Wir können auch verschiedene Schlüsselwörter in das System einfügen. Natürlich wird das Tool die Arbeit eines Moderators nicht vollständig ersetzen, aber es bietet eine zusätzliche Sicherheitsmaßnahme und Barriere, insbesondere auf Facebook und Instagram“, betonte er.

Aktivitäten in den sozialen Medien sind ein wichtiger Bestandteil der Bildungsmission der Gedenkstätte. Die auf den offiziellen Konten des Museums veröffentlichten Inhalte erreichen fast 2,5 Millionen Menschen, davon die meisten über die Plattform X – 1,6 Millionen Follower, sowie Facebook – 556 Tausend Follower.

Mindestens 1,1 Millionen Auschwitz-Opfer

Die Deutschen haben das Lager Auschwitz im Jahr 1940 errichtet, um Polen zu inhaftieren. Auschwitz II-Birkenau entstand zwei Jahre später und wurde zum Vernichtungsort für Juden. Im Lagerkomplex existierte ein Netz von Nebenlagern. In Auschwitz haben die Deutschen mindestens 1,1 Millionen Menschen, hauptsächlich Juden, ermordet. Von den etwa 140-150 Tausend in das Lager deportierten Polen ist fast die Hälfte gestorben. In Auschwitz kamen auch Roma, sowjetische Kriegsgefangene und Menschen anderer Nationalitäten ums Leben.

1947 ist auf dem Gelände der ehemaligen Lager Auschwitz I und Auschwitz II-Birkenau ein Museum errichtet worden. 1979 wurde das ehemalige Lager als einzige Einrichtung dieser Art in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. 

PAP/adn


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