Deutsche Redaktion

Warschauer Stadtpräsident betont die Aktualität des Warschauer Aufstands

02.08.2024 17:21
Anlässlich des 80. Jahrestags des Warschauer Aufstands betonte der Warschauer Stadtpräsident Rafał Trzaskowski die gegenwärtige Bedeutung der historischen Ereignisse. In der Radiosendung "Sygnały dnia" im Ersten Programm des Polnischen Rundfunks sprach Trzaskowski über die Parallelen zwischen dem Aufstand und den aktuellen Ereignissen an der östlichen Grenze Polens. 
Rafał Trzaskowski
Rafał TrzaskowskiPolskie Radio

„Heute ist die Botschaft des Warschauer Aufstands angesichts dessen, was wir an unserer östlichen Grenze sehen, besonders aktuell. Heute hat auch ein Wahnsinniger andere Städte dem Untergang geweiht. Und wir alle denken ein wenig anders über den Aufstand nach“, sagte Trzaskowski und zog eine Verbindung zwischen den historischen und den gegenwärtigen Ereignissen.

Er hob hervor, dass der Aufstand trotz seines historischen Kontextes immer noch relevante Lehren für die Gegenwart bietet. „Leider sind diese Erfahrungen, die als historische Erfahrungen galten, immer noch aktuell“, sagte der Politiker und betonte die Notwendigkeit, aus der Geschichte zu lernen.

Trzaskowski betonte auch die positiven Lehren des Aufstands. „Ich betone immer, dass die Aufständischen uns neben dem augenblicklichen Patriotismus auch den positivistischen Aspekt lehren. Denn trotz ihrer Ablehnung des kommunistischen Systems beteiligten sie sich später am Wiederaufbau der Hauptstadt und Polens. Ihr Leben zeugt ständig von diesen zeitlosen Werten – nicht nur von Heldentum, sondern auch von Solidarität, Kameradschaft, dem Überwinden eigener Schwächen und der Fähigkeit, alles neu zu beginnen“.

Er erinnerte daran, dass auch seine Familie im Aufstand Opfer gebracht hat. „Der Bruder meiner Mutter kehrte nicht aus dem Aufstand zurück. Er starb praktisch 20 Minuten vor Beginn des Aufstands, da er in der Stabsschutzkompanie war. Es war eine der ersten Gefechte des Aufstands“.

In dem Interview kommentierte Trzaskowski auch die jüngsten Worte des deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier, der in seiner Rede am Mittwoch in Warschau die Polen um Vergebung bat. „Das sind sehr wichtige Worte. (...) Die Bitte um Vergebung richtet sich in erster Linie an die Aufständischen selbst, denn nur sie können eventuell vergeben. Wir können dies nicht in ihrem Namen tun“, bewertete der Stadtpräsident von Warschau.


IAR/jc


Gedenkveranstaltung in Mokotów: Beleuchtung und Marsch zu Ehren der Aufständischen von 1944

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Einen zweiten Kniefall hat es nicht gegeben

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