Deutsche Redaktion

West-Nil-Virus in Warschau entdeckt: Erste Fälle bei Vögeln bestätigt

14.08.2024 08:39
In Warschau breitet sich das West-Nil-Virus (WNV) aus. In einer Mitteilung gab der Hauptsanitätsinspektor am Dienstag bekannt, dass genetische Spuren des WNV in fünf von sieben Proben von Aaskrähen entdeckt wurden. 
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Bild:Hanna Żelichowska

Die betroffenen Vögel gehörten zu einer Gruppe von Rabenvögeln, darunter Krähen, Dohlen und Elstern, die seit Mitte Juli 2024 in und um Warschau tot aufgefunden wurden.

Untersuchung der Todesfälle

Die Tests wurden als Reaktion auf das unerklärliche Sterben dieser Vögel durchgeführt. Zunächst wurden andere mögliche Ursachen wie die Vogelgrippe und die Newcastle-Krankheit ausgeschlossen. Doch nun haben einige der Proben positiv auf das West-Nil-Virus reagiert. Diese Ergebnisse wurden bereits zur Bestätigung an das Europäische Referenzlabor in Paris weitergeleitet.

Was bedeutet das für die Bevölkerung?

Das West-Nil-Fieber ist eine durch Mücken übertragene, zoonotische Viruserkrankung, die beim Menschen von asymptomatischen bis hin zu schweren Verläufen reichen kann.

Die gute Nachricht: Aktuell wird das Risiko für Menschen in Polen als gering eingestuft. Dennoch raten Gesundheitsexperten zur Vorsicht und empfehlen Schutzmaßnahmen gegen Mückenstiche sowie das Melden toter Vögel an die Behörden. „Das Virus wird nicht durch Husten, Niesen oder körperlichen Kontakt zwischen Menschen übertragen, was das Risiko einer Ausbreitung unter Menschen sehr gering macht“, informierte ein Sprecher der Hauptsanitätsinspektion (GIS). Experten weisen darauf hin, dass das Virus hauptsächlich durch blutsaugende Insekten, insbesondere Mücken und Kriebelmücken, verbreitet wird.

Maßnahmen zum Schutz

Angesichts der jüngsten Entwicklungen sollten Bürger in betroffenen Gebieten Maßnahmen ergreifen, um sich vor Insektenstichen zu schützen, wie das Tragen von Schutzkleidung und die Verwendung von Insektenschutzmitteln. Darüber hinaus ist es wichtig, tote Vögel den Behörden zu melden, um eine mögliche Verbreitung des Virus weiter zu untersuchen.


PAP/jc