Deutsche Redaktion

Ukrainischer Premierminister: Die polnisch-ukrainische Vergangenheit ist nicht prioritär

10.09.2024 13:40
Der polnisch-ukrainische Dialog über historische Fragen dauert an, und man darf nicht zulassen, dass unsere gemeinsamen Feinde ihn manipulieren – erklärte am Dienstag der ukrainische Premierminister Denys Schmyhal. Er betonte dabei, dass während des Krieges die Geschichte in den bilateralen Beziehungen nicht prioritär ist, sondern die militärische Zusammenarbeit. 
Denys Schmyhal
Denys SchmyhalTwitter/@Denys_Shmyhal

„Wir haben (mit Polen) eine gemeinsame Geschichte, in der es gemeinsame Siege gibt, und daran sollten wir nicht vergessen. Aber es gibt auch traurige Kapitel, über die man ehrlich, wahrhaftig und ruhig sprechen muss. (…) Ich bin überzeugt, dass wir auf dem richtigen Weg sind, diesen ruhig gehen und das auch weiterhin tun werden, damit unsere Geschichte nicht von unseren Feinden manipuliert wird“, sagte Schmyhal auf einer Pressekonferenz in Kiew.

Als Antwort auf die Frage der Presseagentur PAP, wie die ukrainischen Behörden das Problem der historischen Auseinandersetzungen mit Polen lösen wollen, erklärte Schmyhal, dass der Dialog zu diesem Thema ständig im Gange sei. Geführt werde er, so sagte er, von den Instituten des Nationalen Gedenkens beider Länder.

„Wir ergreifen ständig Maßnahmen, um eine Einigung zu erzielen. Wir würden dieses Problem gerne sehr schnell lösen. (…) Es gibt Fortschritte auf beiden Seiten. Jetzt, während des Krieges, ist dies natürlich nicht prioritär. Die Priorität ist die militärische Zusammenarbeit“, betonte der Premierminister der Ukraine.


PAP/jc


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