Deutsche Redaktion

Angst vor Plünderungen: Menschen wollen Häuser nicht verlassen

16.09.2024 21:39
Die Zahl der evakuierten Menschen aufgrund der schweren Überschwemmungen in Polen ist in den letzten Stunden auf insgesamt 3.241 Personen angestiegen. Laut Polizeiangaben wurden allein in den letzten Stunden 277 Personen aus den betroffenen Gebieten evakuiert. Aus Angst vor Plünderungen wollen sich einige Menschen aber nicht retten lassen.
Jedna ulic w Kłodzku po przejściu fali powodziowej
Jedna ulic w Kłodzku po przejściu fali powodziowej Dariusz Gdesz/PAP

Mehrere Städte, darunter Nysa (Woiwodschaft Oppeln), haben ihre Bewohner zur sofortigen Evakuierung aufgefordert. Der Bürgermeister von Nysa begründete diese Maßnahme mit der Beschädigung eines Hochwasserdamms.

Viele Anwohner zögern jedoch, ihre Häuser und Wohnungen zu verlassen, aus Angst vor Plünderungen. Premierminister Donald Tusk hat versichert, dass alle Plünderungsversuche rigoros verfolgt werden. „Der Generalstaatsanwalt hat mir zugesichert, dass jeder Fall von Plünderung unnachgiebig verfolgt und als schwerwiegendes Verbrechen behandelt wird,“ erklärte Tusk in einer Pressekonferenz.

„Wir nehmen diese Verbrechen sehr ernst, und jeder, der auf frischer Tat erwischt wird, wird streng bestraft“.

Auch die Polizei hat am Montag eine Mitteilung zum Thema Plünderungen veröffentlicht. Immer wieder würden Hinweise eingehen, dass Plünderungen oder Diebstähle befürchtet werden. Dabei werde in den sozialen Medien auch zur Bildung von „Bürgerwehren“ aufgerufen. Plünderungen seien der Polizei bislang nicht bekannt.

Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz rief die Bürger ebenfalls auf, den Anweisungen Folge zu leisten. „Die Militärpolizei wurde mobilisiert, um mit der Polizei zusammenzuarbeiten und diese Gebiete zu schützen. Jegliches Plündern wird streng geahndet. Alle Täter werden gefasst und bestraft,“ sagte Kosiniak-Kamysz.


PAP/jc


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