Forsal: Osteuropa als mögliches Schlachtfeld zukünftiger Konflikte mit Russland
Das Online-Portal Forsal diskutiert die wachsenden Spannungen zwischen Russland und dem Westen. An dem Tag, als Präsident Putin Pläne zur Änderung der russischen Atomwaffendoktrin bekannt gegeben habe, lesen wir, habe die NATO Details ihrer Vorbereitungen für einen möglichen Konflikt enthüllt. Laut Forsal wird deutlich, dass die Konfrontation kein Spiel mehr ist und der Westen sich zunehmend damit abfindet, dass ein Konflikt früher oder später unvermeidlich sein könnte.
Russland, so das Portal weiter, mache keinen Hehl aus seiner Absicht, den Westen zu bestrafen, sollte er die Ukraine zu stark unterstützen. Der Kreml drohe mit dem Einsatz von Atomwaffen, wenn "irgendein Land massenhaft Mittel für Luft- und Raumfahrtangriffe einsetzt und die russischen Grenzen überschreitet". Diese vage Formulierung gebe Moskau großen Handlungsspielraum und könnte bedeuten, dass selbst der Einsatz westlicher Langstreckenraketen durch die Ukraine als Vorwand dienen könnte.
Forsal bemerkt zudem, dass Putin den Westen möglicherweise nicht mehr so leicht einschüchtern kann. NATO-Armeen würden sich ernsthaft auf einen Großkonflikt vorbereiten. Generalleutnant Alexander Sollfrank, Leiter des NATO-Logistikkommandos, habe einige Details dieser Vorbereitungen offenbart. Demnach werden außerhalb Polens und der östlichen NATO-Flanke Einrichtungen zur Aufnahme Tausender verwundeter Soldaten eingerichtet. Dies deute darauf hin, dass mögliche Feindseligkeiten hauptsächlich in Osteuropa stattfinden würden. Die von Sollfrank koordinierten Dienste sollen Verwundete in westliche Länder transportieren, um sie vor direkten feindlichen Angriffen zu schützen, so das Online-Portal Forsal.
Rzeczpospolita: Zweite Kriegsfront im Nahen Osten Realität
Jerzy Haszczyński analysiert in der Rzeczpospolita die Eskalation im Nahen Osten. Eine zweite Kriegsfront, so der Autor, sei Realität geworden, auch wenn es noch keine israelische Bodenoffensive im Libanon gebe. Die Hisbollah antworte auf israelische Luftangriffe mit Raketen, von denen eine überraschenderweise fast Tel Aviv erreicht habe. Aufgrund dieses Beschusses müssten Zehntausende Israelis aus dem Norden des Landes evakuiert werden.
Die Hisbollah, fährt der Autor fort, sei militärisch stärker als die Hamas und spiele eine bedeutende politische Rolle im Libanon. Mit schätzungsweise 100.000 bewaffneten Kämpfern stelle sie eine ernsthafte Herausforderung dar. Haszczyński fragt, wie Israel die Hisbollah neutralisieren will, wenn es bislang nicht gelungen ist, die Hamas zu besiegen.
Der Iran, der sowohl die Hamas als auch die Hisbollah unterstütze, könnte entscheiden, ob der Konflikt ausgeweitet werde. Länder der Region und des globalen Südens würden das Verhalten der USA genauestens beobachten, deren diplomatische Bemühungen als schwach und deren militärische Unterstützung für Israel als bedingungslos wahrgenommen werden, so Jerzy Haszczyński.
Rzeczpospolita: Erwachsenenfreie Zonen als Antwort auf kinderfreie Bereiche
Und die Redaktionskollegin von Haszczyński, Esthera Flieger thematisiert in der Rzeczpospolita den Trend zu kinderfreien Zonen in Restaurants, Cafés, Hotels und öffentlichen Plätzen in Polen. Umfragen zufolge befürworten bis zu 83 Prozent der Polen die Existenz solcher Orte. Flieger argumentiert, dass Lärm nicht nur von Kindern verursacht wird und schlägt zum Ausgleich erwachsenenfreie Zonen vor.
Sie weist darauf hin, dass Erwachsene oft durch laute nächtliche Aktivitäten, Müll in Parks und rücksichtsloses Verhalten in öffentlichen Verkehrsmitteln auffallen. Probleme wie Männer, die an öffentlichen Plätzen urinieren, würden ebenfalls zur Belästigung beitragen. Flieger kritisiert, dass es einfacher ist, Mütter mit Kindern aus Bussen zu bitten, anstatt sich diesen Problemen zu stellen.
Sie betont, dass in der Gestaltung von Großstädten oft nicht an die Bedürfnisse der Kinder gedacht wird. In ihrer Umgebung fehlen Spielplätze und sichere Schulwege. Flieger erinnert an den polnischen Pädagogen Janusz Korczak, der sagte, dass Kinder auch Menschen sind – nur kleinere.
Indes würden Experten darauf hinweisen, dass man bei der Gestaltung von Großstädten nicht an die Kleinsten denke. Auch in ihrer Umgebung so die Autorin, gebe es keinen einzigen Spielplatz. In der Nähe der Schule oder des Kindergartens fehle ein Gefühl der Sicherheit. Die Stadt sei bereits zu einer großen No-Go-Zone für Kinder geworden, so Estera Flieger in der Rzeczpospolita.
Autor: Piotr Siemiński