Ministerpräsident Donald Tusk sagte auf der Konferenz EFNI 2024 in Sopot, dass Offshore-Windparks eine potenzielle Energiekapazität von 18 Gigawatt bieten. „Das ist viermal mehr als die geplante Kapazität des Kernkraftwerks, mit dessen Bau wir gerade in Pommern beginnen", bemerkte er. Dazu seien jedoch moderne Übertragungsnetze erforderlich. „Keine noch so große Anzahl von Windrädern kann uns mit Strom versorgen, wenn es kein modernes Netz gibt. Daher die Entscheidung, in den nächsten zehn Jahren 70 Milliarden Zloty an öffentlichen Geldern in alles zu investieren, wofür die polnischen Stromnetze zuständig sind“, fügte Tusk hinzu.
Nach Ansicht des Regierungschefs hätten erneuerbare Energien eine „nicht ideologische Chance". „Dies ist ein Vorhaben, das eine positive Lösung für den Zugang zu immer billigerer Energie sein kann. Wir haben keine anderen Möglichkeiten, diese polnische Energie, die heute eine der teuersten in Europa ist, billiger zu machen“, fügte er hinzu. Ihm zufolge sei die grüne Energie eine der wichtigsten Möglichkeiten, wenn es um die Interessen der Bevölkerung gehe.
Weiteres Atomkraftwerk ohne Finanzpartner nicht möglich
Nach Einschätzung des Premierministers sei es nicht notwendig, weitere Windkraftanlagen an Land zu bauen. Seiner Meinung reiche es aus deren Anschlüsse zu verbessern. „Wenn wir davon ausgehen, dass alle Windmühlen in Polen auf diese Weise mit einer moderneren Turbine und einem Anschluss revitalisiert werden, wäre das eine Steigerung der Energieproduktion um 5-6 Gigawatt. Das ist immer noch mehr, als wir vom Kernkraftwerk in der Kaschubei erwarten“, betonte er. „Beim Bau des ersten Kernkraftwerks tragen wir die gesamte Last selbst. Für das zweite hingegen müssen wir nach Finanzpartnern suchen. Wir sind realistisch, wir wollen es bauen, aber wir brauchen dafür reale Ressourcen“, so der Regierungschef.
PAP/Dziennik/ps