Den Opfern ihre Namen zurückgeben
Während des Zweiten Weltkriegs wagten die beiden polnischen Zwangsarbeiter Stanisław Krasoń und Ludwik Michalski eine außergewöhnliche Flucht. Am 21. August 1943 bemächtigten sie sich eines deutschen Bombers vom Typ Junkers Ju 88A auf dem Militärflughafen Wiener Neustadt. Ohne Ausbildung und mit begrenztem Wissen über die moderne Technik des Flugzeugs setzten sich die beiden jungen Männer ans Steuer der Maschine.
Ludwik Michalski und Stanisław KrasońJoachim Ciecierski
Die Flucht endete jedoch tragisch: Nach einem nur 50 Kilometer langen Flug stürzte der Bomber in der Nähe von Neustift am Hartberg ab. Die genaue Absturzursache wird auf mangelnde technische Kenntnisse zurückgeführt. Krasoń und Michalski überlebten den Absturz nicht. Ihre sterblichen Überreste wurden anonym auf dem Friedhof im österreichischen Unteraspang beigesetzt. Nach mehr als 80 Jahren haben die beiden Polen ihre Namen zurückbekommen. Joachim Ciecierski berichtet.
Eine zweisprachige Gedenktafel am Pfarrfriedhof Unteraspang am 31. August 2023 / fot. Joachim Ciecierski
Das Grab wurde 2023 vom österreichischen Innenministerium in Zusammenarbeit mit der Botschaft der Republik Polen in Österreich restauriert. fot. Joachim Ciecierski
Am 21. August 1943 setzten sich die beiden Männer ans Steuer der Maschine. Leider haben sie den Flug nicht überlebt. Die sterblichen Überreste der beiden Polen wurden in einem anonymen Grab auf dem Friedhof in Unteraspang beigesetzt. Nach 80 Jahren bekommen die beiden heldenhaften Polen ihre Namen zurück. fot. Joachim Ciecierski
Markus Reisner ist Offizier des österreichischen Bundesheeres und kommandiert im Rang eines Oberst die Garde in Wien. Bei seinen Recherchen ist er auf die Geschichte der zwei polnischen Zwangsarbeiter gestoßen. fot. Joachim Ciecierski
Pfarrer Jan Schaffarzyk / fot. Joachim Ciecierski