Polen gedenkt den Anfängen des Polnischen Königreichs
Die Herrscherdynastie der Piasten trat im Jahr 965 aus dem Nebel der Vorgeschichte hervor: Fürst Mieszko I. nahm die katholische Taufe an. Ein Jahr später heiratete er eine tschechische Prinzessin und holte gebildete Geistliche an seinen Hof. Doch erst sein Sohn Bolesław Chrobry hatte die Ehre, der erste einer Reihe von gekrönten polnischen Königen zu sein. Die Krönung fand im April 1025 statt.
„Einzug Bolesław Chrobrys in Kiew“. Gemälde von W. Smokowski aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.Cyfrowe/cmnw
Vor 1000 Jahren fanden in Großpolen gleich zwei Krönungen statt, welche die Eigenständigkeit des Staates konsolidiert und ihn dauerhaft in der politischen Landschaft Europas etabliert haben. Der erste König Bolesław Chrobry war zugleich einer der fähigsten Krieger in der mittelalterlichen Geschichte Europas. Er schaffte es, die miteinander rivalisierenden polnischen Teilfürstentümer zu vereinigen und seine Heere gar bis nach Prag und Kiew zu führen. Seine Krone, die ihm der Papst aus Rom schickte, galt als Symbol der Anerkennung Polens als Mitglied der abendländischen Christenheit. Bolesław Chrobry verstarb nur wenige Monate nach der Krönung. Noch im gleichen Jahr bestieg sein Sohn Mieszko II. den Thron, dessen Herrschaft zunächst ebenfalls von einer geschickten Außenpolitik geprägt war. Bald jedoch scheiterte er an den partikularen Interessen regionaler Kriegsführer sowie am Expansionsdrang deutscher Herrscher. Bereits die Krönung seines Vaters bereitete ihnen ein Ärgernis. Mehr darüber erzählt Wojciech Osiński.