Viele polnische Kinofans warten gebannt auf das Biopic „Chopin, Chopin!“, das im Herbst europaweit in den Lichtspielhäusern anlaufen soll. Konkrete Details zu dem neuen Film von Michał Kwieciński sind bisher eher spärlich. Es solle keine „klassische Filmbiografie“ sein, sondern eine Liebesgeschichte zum Thema haben, eine „Liebe gegen alle Widerstände“. Diese Schwerpunktsetzung schaffe eine Balance zwischen „Glück und Krankheit“, zwischen „unbeschwertem Leben und unstillbarer Lebensangst“. Und noch etwas wissen wir schon jetzt: Regisseure und Drehbuchautoren, die sich mit Fryderyk Chopin befassen, schmökern vorher ausgiebig in der vortrefflichen Biografie „Życie Chopina“ von Kazimierz Wierzyński, die im Jahr 1953 in den Vereinigten Staaten zu einem Beststeller wurde. Dort lebte der aus der Vorkriegszeit bekannte Schriftsteller über zwei Jahrzehnte lang. Was machte der ehemalige Skamandrit auf Long Island, während er in der Volksrepublik Polen zensiert oder totgeschwiegen wurde? Dieser Frage geht Wojciech Osiński in seinem Beitrag nach.