DO RZECZY: Test der politischen Glaubwürdigkeit
Paweł Szefernaker ist ein junger Abgeordneter der Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS). Er wurde soeben Mitglied des Wahlstabes der Partei, der die Wahlkampagne vor der Parlamentswahl im Herbst vorbereiten soll. In einem Gespräch mit der Wochenzeitschrift Do Rzeczy erklärt der Politiker inwieweit sich die bevorstehenden Wahlen von den bisherigen unterscheiden werden.
Das Wahlergebnis bei der Europawahl habe gezeigt, dass die Polen inzwischen Politiker und die Machtausübung anders betrachten würden, als noch im Jahr 2015. Das politische Konzept der Regierungspartei habe gezeigt, dass man neue Wähler gewinnen kann, indem man seine Versprechen einlöst. Wichtig seien gute Ideen und reale Handlungen und nicht mehr reine PR-Maßnahmen, meint Szefernaker. Geht es nach dem Politiker, habe die Partei ihren Plan für den Wahlkampf sehr gut realisiert. Viel wichtiger sei seiner Ansicht nach aber die Glaubwürdigkeit gewesen. Viele Polen hätten in den vergangenen drei Jahren einfach gesehen, dass Politiker der PiS-Regierung sich an ihre Worte halten.
Es gäbe aber einen entscheidenden Unterschied zwischen der politischen Lage von vor drei Jahren und heute. Nach der Parlamentswahl von 2015 äußerten viele Experten die Meinung, dass der moderne Stil des Wahlkampfes sowie die gekonnte Nutzung des Internets zum Wahlsieg der Kaczyński-Partei sichtlich beigetragen hätten. Inzwischen wären sich alle Gruppierungen der entscheidenden Rolle des Internets bewusst, daher sei der Überraschungsfaktor nicht mehr vorhanden und der virtuelle Wahlkampf würde keine so große Rolle wie noch vor ein paar Jahren spielen. Über einen eventuellen Sieg würden darüber hinaus weder Wahlplakate oder Flugblätter noch große Konventionen entscheiden. Dies sei zwar wichtig, aber nicht entscheidend, meint Paweł Szefernaker. Es gehe vor allem um politische Glaubwürdigkeit. Die letzte Europawahl habe gezeigt, dass seine Gruppierung den Test der Glaubwürdigkeit bestanden habe, und er gehe davon aus, dass dieser Faktor auch im Herbst die Schlüsselrolle spielen werde, so der PiS-Abgeordnete im Gespräch mit der Wochenzeitschrift Do Rzeczy.
DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Polen trinken immer mehr
Während in Italien, Frankreich aber auch in Russland der Alkoholkonsum immer niedriger werde, würden die Polen immer mehr trinken, berichtet die Tageszeitung Dziennik/Gazeta Prawna und beruft sich dabei auf neuste Studien. Zuletzt wurde sogar ein Rekord aus Zeiten der Volksrepublik Polen gebrochen.
Noch in den 70-er Jahren habe der durchschnittliche Pole ca. 5 Liter Alkohol im Jahr getrunken, im Jahr 2017 waren es schon 11 Liter pro Jahr. Allem Anschein nach könnte die Zahl in Kürze noch höher sein, urteilt das Blatt.
Geht es nach der Weltgesundheitsorganisation könnte der Alkoholkonsum in Polen im kommenden Jahr 12,5 Liter pro Kopf betragen. In diesem Kontext müsste man schnellstens Alarm schlagen, sagt Krzysztof Brzózka, ehemaliger Chef der Agentur für Lösung von Alkoholproblemen. Jeden Tag würden insgesamt 3 Millionen Polen ein „Äffchen“, das heißt eine kleine Flasche mit hochprozentigem alkoholischem Getränk – 100 oder 200 Milliliter – kaufen. Im Jahr verkaufen sich in Polen über eine Milliarde „Äffchen“. Der Nationale Gesundheitsfond NFZ gibt jedes Jahr von 8 bis 10 Prozent seines Budgets für die Lösung von Alkoholproblemen aus.
Der Markt der hochprozentigen Alkohole in Polen ist 11 Milliarden Zloty wert. Die Gesellschaft werde immer reicher, deshalb würden immer öfter teurere Spirituosen gekauft. Man kaufe inzwischen weniger Wodka, aber wesentlich mehr Whiskey. Die Polen würden sich selber gerne als eine Gesellschaft sehen, die genauso wie westeuropäische Gesellschaften mit dem Alkohol umgeht, meint Krzysztof Brzózka. Leider sei es nicht der Fall, so Dziennik/Gazeta Prawna.
FAKT: Die Polinnen und der Sex
96 Prozent der Polinnen zwischen dem 18 und 65 Lebensjahr führten ein aktives Sexualleben, berichtet die Tageszeitung Fakt. Das gehe aus einem Bericht „Sexuelle Landkarte der Polinnen” hervor. Nach der Sex-Forscherin, Professor Violetta Skrzypulec-Plinty sei das ein positives Ergebnis. Die Häufigkeit, mit der man Sex betreibe, sei eine individuelle Angelegenheit. Die einen würden es jeden Tag tun, die anderen ein Mal im Monat. Es sei aber bewiesen worden, dass der Sexualtrieb eine gute Kraft sei, die einem zugleich psychische Energie verleiht.
Der Studie sei ebenfalls zu entnehmen, dass die Mehrheit der Frauen in Polen mehr als einen Sexualpartner im Leben habe. Ein Drittel habe zwei bis drei Partner. Die sexuelle Initiation der Polinnen beginne im Schnitt zwischen dem 17. und 20. Lebensjahr, berichtet Fakt.
Jakub Kukla