RZECZPOSPOLITA: Steinmeier fährt nicht nach Kiew
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sei nach Polen gekommen, um sich mit dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda über den russischen Angriffskrieg in der Ukraine zu beraten. Im Anschluss habe der deutsche Politiker beabsichtigt, nach Kiew weiterzureisen, schreibt die Tageszeitung Dziennik/Gazeta Prawa unter Berufung an die deutschen Medien. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wolle den Bundespräsidenten aber, wegen dessen enger Beziehungen zu Russland in den vergangenen Jahren, vorerst nicht empfangen.
Als Außenminister habe Steinmeier, wie das Blatt erinnert, unter anderem enge Kontakte zu seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow gepflegt. Ein ukrainischer Diplomat erklärt die Haltung der ukrainischen Seite indem er sagt, dass Deutschlands enge Beziehungen zu Russland zu den Markenzeichen der Steinmeier-Formel gehören. Der deutsche Politiker sei in Kiew daher momentan nicht willkommen.
Geht es nach dem Blatt, habe es aus Kiew auch eine klare Ansage ans Bundespräsidialamt gegeben, dass man momentan zu keinem Treffen bereit sei. In Zukunft sei ein Treffen jedoch nicht ausgeschlossen, lesen wir in der Tageszeitung Dziennik/Gazeta Prawna.
RZECZPOSPOLITA: Die meisten Ukrainer wollen in ihre Heimat zurück
Die Flüchtlinge aus der Ukraine wollten zwar in Polen arbeiten, doch sobald der Krieg vorbei sei, würden sie in ihr Heimatland zurückkehren, berichtet die Tageszeitung Rzeczpospolita. In der heutigen Ausgabe analysiert das Blatt die Ergebnisse einer brandneuen Studie über die Struktur der ukrainischen Emigration. Diese habe sich im Vergleich mit den letzten Jahren sichtlich verändert, unterstreichen die Autoren der Studie. Über die Hälfte der Geflüchteten seien Menschen mit einem Hochschulabschluss. Weitere 8 Prozent seien gerade dabei, ihr Studium abzuschließen. Es handle sich oft um Menschen, die bis dahin noch nie ihr Land verlassen hätten. Jetzt seien sie nach Polen gekommen, weil sie der Krieg aus ihrem Zuhause vertrieben habe.
Nach Angaben des polnischen Grenzschutzes seien seit dem russischen Überfall auf die Ukraine etwa 2.7 Millionen ukrainische Bürger nach Polen geflüchtet. Vor allem handle es sich um Frauen mit Kindern. Sie würden vor allem aus den nördlichen und östlichen Gebieten der Ukraine kommen. Die meisten hätten sich wegen der kulturellen Nähe für Polen entschlossen, aber auch weil sie in Polen Familie oder Freunde hätten und Polen das größte Nachbarland der Ukraine sei. Lediglich 17 Prozent der Flüchtlinge seien hierhergekommen, weil sie keine andere Wahl gehabt hätten, lesen wir in der Rzeczpospolita.
Ein Großteil der Ukrainer entscheide sich für einen Aufenthalt in größeren polnischen Städten – dort sei die Infrastruktur besser auf die Aufnahme einer großen Zahl von Flüchtlingen vorbereitet. Zugleich würden die meisten davon ausgehen, dass sie gerade in Großstädten leichter einen Job finden würden. Dies sei aber nicht immer der Fall. Wie dem auch sei, plane über die Hälfte der ukrainischen Bürger eine rasche Rückkehr in die Heimat sobald der Krieg zu Ende sei, so Rzeczpospolita über die Situation der ukrainischen Bürger in Polen.
SUPER EXPRESS: München oder Barcelona
Der FC Bayern habe Spekulationen über einen sich abzeichnenden Transfer des polnischen Nationalstürmers Robert Lewandowski zum FC Barcelona entschlossen zurückgewiesen, berichtet in ihrem Sportteil die Tageszeitung Super Express. Bayerns Vorstandsboss Oliver Kahn habe vor dem Viertelfinal-Rückspiel der Champions League am Dienstagabend ausgeschlossen, dass der Stürmer den Verein vor Vertragsende im Sommer 2023 verlassen werde: Man sei ja nicht verrückt und rede über einen Wechsel eines Spielers, der bei Bayern jede Saison zwischen 30 und 40 Tore schieße, sagte der langjährige Torwart.
Das Bayern-Trikot habe Lewandowski zum ersten Mal im Jahr 2014 angezogen. Seitdem steige seine Form von Jahr zu Jahr. Er breche einen Rekord nach dem anderen. Es sei daher selbstverständlich, dass sich für den polnischen Topspieler viele ausgezeichnete Fußballclubs interessieren würden, lesen wir in dem Blatt. Der polnische Sender TVP habe Anfang der Woche berichtet, dass Lewandowski keinen neuen Vertrag beim deutschen Rekordmeister unterschreiben und stattdessen nach Barcelona wechseln wolle. Aus dem, wie es hieß, engsten Kreis des Spielers wolle der Sender erfahren haben, dass der 33-Jährige bereits Kontakt mit den Barça-Bossen hatte. Es seien bereits alle Vertragsbedingungen vereinbart worden. Weiter hieß es, Lewandowski habe Bayern-Vorstandschef Oliver Kahn über seinen Abschiedswunsch informiert.
Autor: Jakub Kukla