Wprost: Die NATO in Japan
Zum Anlass des Besuchs des polnischen Außenministers in Japan berichtet das Nachrichtenportal der Wochenzeitschrift Wprost über die Möglichkeit einer engeren Zusammenarbeit zwischen Japan und der NATO. Die Regierung in Tokio und das NATO-Hauptquartier, lesen wir, würden offenbar ein Verbindungsbüro für den Pakt in Japan planen. Ziel der ersten Vertretung des Bündnisses in Asien sei demnach, wie Japans Außenminister gegenüber CNN bestätigte, nicht nur eine Annäherung an Japan oder Südkorea, sondern auch eine engere militärische Zusammenarbeit mit mit Tokio kooperierenden Staaten in der Region, wie Taiwan, den Philippinen und Vietnam.
Gehe es nach Yoshimasa Hayashi, stehe die Eröffnung einer solchen NATO-Vertretung in direktem Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine und dessen Auswirkungen auf die Sicherheitslage im Pazifik.
Wie “Wprost” erinnert, habe der japanische Premierminister im vergangenen Jahr in Singapur nach dem russischen Angriff auf die Ukraine erklärt, dass das, was heute dort passiert, morgen in Ostasien geschehen könnte. Dabei habe sich Fumio Kishida auf die Drohungen Chinas bezogen und auf das Risiko hingewiesen, dass auch Peking versucht, die bestehenden Grenzen in Asien neu zu ziehen. Aus diesem Grund bemühe sich die japanische Diplomatie seit einiger Zeit, auch über inoffizielle Kanäle, um eine engere Zusammenarbeit mit der NATO, so Wprost.
Gazeta Polska Codzienna: Nicht-militärischer Angriff
Eine internationale Gruppe von investigativen Journalisten aus baltischen, nordischen und amerikanischen Medien habe die geheime Strategie des Kremls für Litauen, Lettland und Estland aufgedeckt, erinnert indes die regierungsnahe Gazeta Polska Codziennie. Demnach habe Moskau die Kultur, Geschichte und Sprache in diesen Ländern ins Visier nehmen und die Debatten rund um die angeblich verfolgte russische Sprache und Kultur oder postsowjetische Denkmäler zur Destabilisierung der Länder nutzen wollen. Ziel des Kremls sei es zudem gewesen, die lokale Wirtschaft zu korrumpieren, so dass diese eher mit Russland als mit dem Westen zusammenarbeite. Schließlich sollte die NATO-Mitgliedschaft als Sicherheitsproblem umgedeutet werden.
Gehe es nach dem Blatt, gebe es eine solche Strategie mit hoher Wahrscheinlichkeit auch gegenüber Polen. Es bleibe zu hoffen, dass diese in Zukunft ebenfalls ans Tageslicht kommt, so Gazeta Polska Codziennie.
Rzeczpospolita: Polen wollen keine Kinder in den sozialen Medien
75 Prozent der Polen befürworten Einschränkungen bei der Nutzung sozialer Medien durch ihre jüngsten Kinder, schreibt die Rzeczpospolita am Freitag auf der Grundlage einer neuen Meinungsumfrage zu diesem Thema. Die Tatsache, dass so viele Polen erwarten, dass die Nutzung der sozialen Medien durch Kinder und Jugendliche eingeschränkt wird, sei alarmierend, heißt es. Sie zeige, dass eine gesetzliche Regelung dieses Themas durch die Regierung sowie EU-Gremien dringend notwendig sei. Frankreich zum Beispiel, lesen wir, habe bereits im März ein Verbot für Kinder unter 13 Jahren erlassen, Konten zu führen. Bis zum Alter von 15 Jahren sei dies nur mit Zustimmung der Eltern möglich.
Experten hätten bereits in vielen Studien über die gesundheitlichen und sozialen Auswirkungen von Social Media auf Kinder geschrieben. Die Prognosen darin seien nicht optimistisch, heißt es weiter. Die übermäßige Nutzung sozialer Medien könne zu Einsamkeit führen und die Isolation verstärken, wenn Kinder das Internet einem Treffen in der realen Welt vorziehen. Andererseits könne der Vergleich des eigenen Lebens oder Aussehens mit den Fotos anderer Menschen zu einem geringen Selbstwertgefühl führen.
In Polen, fährt das Tagesblatt fort, machen minderjährige Nutzer etwa 5 Prozent der Facebook-Community und etwa 6,6 Prozent von Instagram aus. Diese Zahlen seien höher als z. B. in den USA. Geht es nach dem Blatt, seien aber nicht alle Experten für ein vollständiges Verbot des Zugangs von Minderjährigen zu sozialen Netzwerken. Denn diese hätten auch ihre Vorteile. So könnten sie beispielsweise die Entwicklung von Kommunikationsfähigkeiten bei Kindern und Jugendlichen unterstützen, lesen wir. Trotz räumlicher Entfernung würden sie dank ihnen auch mit anderen leicht in Kontakt bleiben können, oder den Zugang zu Bildungsmaterial erleichtern, so Rzeczpospolita.
Autor: Piotr Siemiński