ONET.PL: Wer mobilisierte am effektivsten?
Karol Nawrocki, der von der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) unterstützte Kandidat, konnte seine Stammwählerschaft erfolgreich mobilisieren. Laut Onet stimmten rund 83 Prozent der PiS-Wähler erneut für Nawrocki – der höchste Rücklauf aller Wählergruppen. Befürchtungen, ein Teil dieser Wähler könnte zu rechten Konkurrenten wie Sławomir Mentzen oder Grzegorz Braun abwandern, bestätigten sich nur in geringem Maße: Weniger als zwölf Prozent wechselten tatsächlich das Lager. Diese Gruppe dürfte im zweiten Wahlgang mehrheitlich wieder zu Nawrocki zurückkehren.
Sein größtes Problem bleibt jedoch die begrenzte Fähigkeit, neue Wählerschichten außerhalb des PiS-Kerns zu erschließen. Ganz anders Sławomir Mentzen von der Konföderation: Er konnte nicht nur einen Großteil seiner bisherigen Anhänger halten, sondern gewann auch viele neue Stimmen – laut Onet stammt nahezu die Hälfte seiner Unterstützung von Erstwählern oder früheren Nichtwählern. Bemerkenswert ist auch das gute Abschneiden von Grzegorz Braun, der rund ein Drittel seiner Stimmen aus dem Mentzen-Lager rekrutierte. Dies könnte langfristig den inneren Zusammenhalt der Konföderation auf die Probe stellen.
DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Mentzen als Königsmacher?
Mit 15 Prozent der Stimmen in der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen hat sich Sławomir Mentzen als politische Schlüsselfigur etabliert. Laut dem Politikwissenschaftler Professor Marek Żurek von der Universität Szczecin könnte seine Wählerschaft – überwiegend junge Menschen – im entscheidenden zweiten Wahlgang zur Zünglein an der Waage werden.
Żurek sieht Mentzen als klaren Gewinner der ersten Runde. Zwar war erwartet worden, dass Rafał Trzaskowski und Karol Nawrocki die Spitzenplätze belegen würden, doch wer sich Platz drei sichern würde, war offen. Mit seinem Ergebnis habe Mentzen seine Position gefestigt, so der Experte. Die Frage sei nun, wen er – direkt oder indirekt – im zweiten Wahlgang unterstützt. Explizite Empfehlungen seien eher unwahrscheinlich, doch politische Andeutungen könnten entscheidend sein.
Żurek hebt hervor, dass Mentzen über besondere kommunikative Fähigkeiten verfüge: Er erreiche sein Publikum, spreche klar und wirkungsvoll auf Kundgebungen und biete einfache Antworten auf komplexe Fragen. Ein strategischer Vorteil sei, dass er bisher keiner Regierungsverantwortung unterlag – das mache ihn in den Augen vieler Wähler glaubwürdiger.
Ein weiterer, oft unterschätzter Faktor sei Krzysztof Stanowski. Der Journalist und Influencer habe sich zu einem Meinungsführer entwickelt, insbesondere in sozialen Medien. Seine Millionenreichweite mache ihn ebenfalls zu einer relevanten Figur – insbesondere, da seine Aussagen bislang eine gewisse Nähe zu Nawrocki erkennen lassen, so Żurek.
PRZEGLĄD SPORTOWY – Unsicherheit um die Torwartposition
Die Zukunft von Wojciech Szczęsny bleibt ungewiss – und das sorgt für Unruhe bei FC Barcelona. Trotz gesicherter Meisterschaft ist die Personalplanung für die kommende Saison in vollem Gange. Laut dem spanischen Journalisten José Álvarez Haya mehren sich intern die Zweifel an einer Vertragsverlängerung mit dem polnischen Nationaltorwart.
Demnach liegt zwar ein Angebot für zwei weitere Jahre vor, doch Szczęsny hat bisher nicht unterschrieben. „Es sah so aus, als wäre alles bereits vor zwei Wochen entschieden“, schreibt Haya, „doch der Spieler zögert weiterhin, und die Unsicherheit nimmt zu.“ Inzwischen sei sogar ein möglicher Transfer von Emiliano Martínez („El Dibu“) ins Gespräch gekommen – ein erfahrener Keeper, der als Führungspersönlichkeit gilt und als potenzielle Alternative gilt, sollte Szczęsny absagen.
Gleichzeitig betont der Bericht, dass es sich bisher um inoffizielle Informationen und Gerüchte handelt. Frühere Medienberichte hatten erwartet, dass Szczęsny seine Entscheidung vor dem Spiel gegen Athletic Bilbao verkünden würde. Bislang ist das nicht geschehen – eine offizielle Stellungnahme von Verein oder Spieler steht noch aus.
Jakub Kukla