DO RZECZY: Gespräch zweier Freunde
Die Visite des polnischen Präsidenten im Trump Tower bleibt ein wichtiges Thema in der polnischen Politik. Bei dem Gespräch von Andrzej Duda mit Donald Trump ging es unter anderem um die Ukraine, lesen wir in der Wochenzeitschrift Do Rzeczy. Er habe Donald Trump mitgeteilt, wie er die Lage bewerte, berichtete Duda nach dem Treffen. Es sei ein Treffen auf Einladung von Präsident Donald Trump, ein freundschaftliches Treffen gewesen, schließlich hätten sie sich doch in seinem Privatappartement im Trump Tower gesehen, erklärt der polnische Politiker.
Es sei grundsätzliche ein nettes Gespräch gewesen, aber natürlich habe Trump ihn über die Situation im östlichen Teil Europas gefragt, führt Duda fort. Trump wollte wissen, wie Duda die Situation in der Ukraine als Nachbar wahrnehme, als jemand, der sie aus der Nähe sehe, der neun Jahre Erfahrung als Präsident habe und viele Male in der Ukraine gewesen war, führt der Politiker fort.
Polens Präsident habe Donald Trump dargelegt, dass die amerikanische Unterstützung für die Ukraine äußerst notwendig und, in welcher Form auch immer, von entscheidender Bedeutung.
Der polnische Präsident und Donald Trump haben sich in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag polnischer Zeit in New York getroffen. Das Gespräch dauerte 2,5 Stunden. Minister Wojciech Kolarski sagte danach, es sei ein ausgezeichnetes Treffen zwischen zwei Freunden gewesen, die sich an die Zeit erinnerten, als sie vier Jahre lang zusammenarbeiteten und Präsidentschaftsämter innehatten, erinnert die Wochenzeitschrift Do Rzeczy.
DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Selbstständige Europapolitik nötig
Die Regierung habe begonnen, die EU-Politik selbstbewusster anzugehen. Das müsse nicht Schlechtes sei, solange es nicht mit demagogischer Rhetorik und unwahren Argumenten einhergeht, sagt Edwin Bendyk, Journalist, Chef der Stefan-Batory-Stiftung, in einem Interview mit Dziennik/Gazeta Prawna.
Laut Bendyk gebe es rund um die Europäische Union verschiedene Emotionen, sowohl positive als auch negative. Das Potenzial zur Mobilisierung euroskeptischer Stimmungen sei bereits bei den Bauernprotesten deutlich geworden. Man könne davon ausgehen, dass die oppositionelle Partei PiS und die Konföderation versuchen werden, darauf aufzubauen. Es sei zu beobachten, dass auch Premierminister Donald Tusk dieser Linie ein wenig folge und - für viele überraschend - ein Narrativ entwickele, in dem er sich von den Entscheidungen des EU-Forums distanziere, sagt der Publizist.
Bendyk erinnert daran, dass die Zeit näher rückt, in der Polen ein Nettozahler zum EU-Haushalt werde. Die Polen würden einfach so reich werden, dass wir dem Club der wohlhabendsten EU-Länder beitreten. Wie solle man dann den Menschen, die bereits euroskeptisch seien, erklären, dass es sich lohne, weiterhin in der Union zu sein, wenn der wichtigste Grund aus ihrer Perspektive wegfallen werde?
Interessanterweise sei dieses Problem in Ungarn nicht zu finden, fährt der Publizist fort. Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán, der für seine Euroskepsis bekannt sei, habe die Geschichte der EU etwas anders erzählt. Er scheue sich nicht, den Ungarn zu sagen, dass der Tag, an dem Ungarn zum Nettozahler werde, ein nationaler Feiertag sein werde. Wieso? Denn wer das Orchester bezahle, könne ihm vorschreiben, was es spielen solle, sagt Bendyk in Dziennik/Gazeta Prawna.
FAKT: „Kommt zur Vernunft!“
Krystyna Budnicka hieß vor dem Krieg Hena Kuczer. Sie war 11 Jahre alt, als - am 19. April 1943. - der Aufstand im Warschauer Ghetto ausbrach. Sie versteckte sich zunächst in einem Versteck in der Miła-Straße und lebte dann acht Monate lang in einem Bunker in der Zamenhofa-Straße. Krystyna Budnicka hat vor einem Jahr anlässlich des 80. Jahrestages des Warschauer Ghettoaufstandes mit dem Blatt Fakt gesprochen. Sie könne sich an ein Flammenmeer erinnern, das alles einhülle und eine Rettung unmöglich mache. Die Menschen würden im Rauch ersticken, die Kleider würden an ihnen brennen. Alle schreien um Hilfe. Sie sei in der Hölle gewesen, erzählte Krystyna Budnicka, die den Aufstand im Warschauer Ghetto überlebt hat. Sie ist eine der letzten lebenden Überlebenden der Feuersbrunst. Hena war das achte und jüngste Kind in ihrer Familie. Am Ende überlebte sie als Einzige den Krieg. Sie hatte sechs Brüder, eine Schwester, ihre Eltern und zahlreiche Cousins und Cousinen - alle sind ums Leben gekommen. Bis heute wisse man nicht, wo sie begraben seien, sagte die Frau.
Und wäre ihre Botschaft an die Welt? Seid nicht gleichgültig. Nach dem Krieg habe sie wiederholt, dass das, was passiert sei, nie wieder passieren dürfe. Nun stelle sich heraus, dass die ganze Zeit Kinder leiden würde. Leute, kommt zur Vernunft, kein Kind habe ein solches Schicksal verdient, appelliert Krystyna Budnicka in der Tageszeitung Fakt.
Autor: Jakub Kukla