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Letzter Weg von Menschenrechtsaktivist Wladimir Bukowski

19.11.2019 10:23
In London wird heute der russische Schriftsteller und Menschenrechtsaktivist Wladimir Bukowski beigesetzt. Der Dissident starb an einem Herzinfarkt im Alter von 76 Jahren.
Władimir Bukowski
Władimir BukowskiNiezależny Serwis Wiadomości / Youtube

In London wird heute der russische Schriftsteller und Menschenrechtsaktivist Wladimir Bukowski beigesetzt. Der Dissident ist am 27. Oktober an einem Herzinfarkt im Alter von 76 Jahren gestorben.

Bukowski wurde in der UdSSR wiederholt inhaftiert, weil er Demonstrationen zur Verteidigung von politischen Häftlingen organisiert hatte. Dank ihm erfuhr der Westen von den seligen Grausamkeiten von Inhaftierten in psychiatrischen Krankenhäusern. Bukowski selbst verbrachte in repressiven, psychiatrischen Krankenanstalten fast 12 Jahre. 1976 wurde er in den Westen deportiert - die Moskauer Behörden tauschten ihn gegen den damaligen Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Chiles Luis Corvalan aus. Von dieser Zeit an lebte er im Ausland, nach 1991 besuchte er Russland mehrmals, entschloss sich jedoch nicht, dauerhaft zurückzukehren. Bukowski hat auch mehrmals Polen besucht.

2007 lehnte die russische zentrale Wahlkommission die Registrierung einer Initiativgruppe ab, die sich aus Menschenrechtsaktivisten, Wissenschaftlern und unabhängigen Journalisten zusammensetzte und die 2008 offiziell Bukowskis Kandidatur für die Präsidentschaftswahl in Russland einreichen wollte. Der Hauptgrund für seine Ablehnung lautete, dass der Schriftsteller in Großbritannien lebte. Im April 2015 beschuldigte ihn die britische Staatsanwaltschaft der Verbreitung und Aufbewahrung von Kinderpornografie. Bukowski bekannte sich nicht schuldig und betonte, dass gegen ihn eine vorsätzliche Kampagne der Diskreditierung und Verfolgung geführt werde. Im vergangenen Jahr wurde das Gerichtsverfahren gegen Bukowski wegen seines schlechten Gesundheitszustands auf unbestimmte Zeit unterbrochen.


IAR/jc