Die größten Bestände des Europäischen Bisons (Wisent) sind in Polen anzutreffen. Derzeit gibt es in Europa 47 Wildherden, von denen die größten in Polen liegen, gefolgt von Belarus und Russland. Die Mehrheit der polnischen Wisente lebt im Białowieża-Urwald, der seit 1932 Teil des Białowieża-Nationalparks ist und zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.
Naturschutzprogramme haben maßgeblich zur Steigerung der europäischen Wisent-Bestände beigetragen und wurden ursprünglich kurz nach dem Ersten Weltkrieg eingeführt, als der polnische Forscher und Ornithologe Jan Sztolcman auf der Internationalen Naturschutzkonferenz von 1923 in Paris Pläne zur Rettung dieser Tierart vorgestellt hat. Sztolcman führte zur Gründung der Internationalen Vereinigung zum Schutz des Bisons. Dies wurde von 15 europäischen Ländern unterstützt und läutete den Beginn ernsthafter europäischer Naturschutzbemühungen ein.
1939 sollen in ganz Polen nur noch 37 Wisente übrig gewesen sein. Neueste Daten zeigen jedoch, dass diese Zahl bei nahe 1.900 liegt. In ganz Europa liegt diese Zahl bei rund 6.200.
tfn/ps