Deutsche Redaktion

Polens Spitzenpolitiker verurteilen Belarus wegen Zwangslandung und Festnahme von Aktivisten

24.05.2021 09:34
Raman Pratassewitsch, Mitbegründer des Online-Nachrichtenportals NEXTRA, ist an Bord eines Flugzeugs der Ryanair-Fluglinie von Athen nach Vilnus gereist, als das Flugzeug plötzlich in die belarussische Hauptstadt umgeleitet wurde. Dort wurde er verhaftet.
Belarussischer Oppositionist und Blogger Raman Pratassewitsch
Belarussischer Oppositionist und Blogger Raman PratassewitschPAP/EPA/STRINGER

Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki und Präsident Andrzej Duda haben Belarus verurteilt, weil es ein Flugzeug nach Minsk umgeleitet hat, wo Lukaschenkas Behörden den Journalisten Raman Pratassewitsch festgenommen haben, berichtete die polnische Nachrichtenagentur PAP.

Laut Premierminister Morawiecki war die Umleitung des Ryanair-Flugzeugs nach Minsk "ein verwerflicher Akt des Staatsterrorismus, der nicht ungestraft bleiben darf".

Der Regierungschef hat die "sofortige Freilassung" von Pratassewitsch sowie anderer belarussischer und polnischer Oppositionsaktivisten gefordert, die von Alexander Lukaschenkos Regime festgenommen wurden.

Morawiecki hat an den Präsidenten des Europäischen Rates, Charles Michel, appelliert, die Tagesordnung der Montagsitzung des Rates zu erweitern und die Möglichkeit zu diskutieren, Belarus wegen des Vorfalls Sanktionen aufzuerlegen.

Präsident Andrzej Duda schrieb auf seinem Twitter-Account "die internationale Gemeinschaft kann nicht gleichgültig bleiben. Es ist notwendig, entschlossen gegenüber den belarussischen Behörden zu handeln."



Raman Pratassewitsch, Mitbegründer des Online-Nachrichtenportals NEXTRA, ist an Bord eines Flugzeugs der Ryanair-Fluglinie von Athen nach Vilnus gereist, als das Flugzeug plötzlich in die belarussische Hauptstadt umgeleitet wurde. Das Flugzeug wurde anschließend von einem MIG-29-Kampfflugzeug nach Minsk eskortiert.

Laut der polnischen Presseagentur PAP wurde Pratassewitsch nach der von Präsident Alexander Lukaschenko angeordneten Landung wegen Terrorismus festgenommen. In Belarus könnte ihm jetzt die Todesstrafe drohen.


PAP/ps