Eine klare Roadmap zur energetischen Unabhängigkeit von Russland und eine Ausweitung der Sanktionen gegen Moskau - darum appellierte im Vorfeld des heutigen EU-Gipfels zum Krieg in der Ukraine Premierminister Mateusz Morawiecki.
Die EU, so Morawiecki in einem Brief, dessen Addressaten unter anderem an EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen und EU-Ratschef Charles Michel sind, müsse sich einerseits auf die Sicherung von alternativen Lieferanten, darunter im Nahen Osten und den USA, sowie der Stärkung von Verbindungen innerhalb der EU und Investitionen in erneuerbare Energien konzentrieren. Andererseits, so der polnische Regierungschef, sollten die Sanktionen gegen den Kreml weiter verschärft und Rohstoffimporte aus Russland - vor allem von Gas, Kohle und Öl - so stark wie möglich eingeschränkt werden. Zudem sollte auch die Vermietung von Tankschiffen und Ausrüstung zum Transport von Gas an russische Unternehmen sowie das Engagement von EU-Unternehmen in strategische russische Projekte, wie “Arctic LNG2”, “Vostok Oil” verboten werden. Das Gleiche gelte auch für den Transfer von Technologien und Forschungsprojekte mit Russland, vor allem im Bereich der Rohstoffverarbeitung. Die Sanktionen sollten durch die Einfrierung von Bank-Aktiva russischer Oligarchen ergänzt werden.
Die Beziehungen mit Russland, besonders im Energiebereich, könne man nicht aus der Handels-Perspektive betrachten. “Es besteht kein Zweifel, dass der Paradigmenwechsel im Energiebereich eine bedeutende Anstrengung und entsprechende Investitionen erfordern wird. Diesmal geht es jedoch nicht um unser Geld, aber um unsere Sicherheit und unser Leben - die kostbarsten Werte, die derzeit auf ukrainischem Staatsgebiet brutal verletzt werden”, so Morawiecki im Brief an die EU-Spitzenpolitiker.
IAR/Kanzlei des Premierministers/adn