PiS-Chef Jarosław Kaczyński bezeichnet Deutschland in einem aktuellen Interview für die regierungsnahe Gazeta Polska als destruktives Element in Europa. Der Grund: Wie der Vorsitzende der Regierungspartei und Vizepremier betont, würden die Deutschen Polen weiterhin nicht als gleichwertigen Partner behandeln. „Ihr Ziel ist es, uns zu spalten, uns einzuschränken, uns klein zu halten“, so Kaczyński. Er hoffe deshalb, dass Deutschland eines Tages die Kraft findet, sich tiefgreifend zu verändern. Derzeit aber sei vor allem zu bedauern, dass Berlin nicht hart genug gegen Moskau vorgehe. Die Russen hätten entweder starke Argumente gegen Deutschland in der Hand oder aber Berlin würde noch immer glauben, dass man zu dem zurückkehren kann, was war, erklärte der PiS-Politiker.
Außerdem, so der PiS-Chef, habe Deutschland seine Verbrechen aus dem Zweiten Weltkrieg nicht beglichen und auch für die Verbrechen des Ersten Weltkriegs keine angemessene Strafe erhalten. „Deshalb haben sie sich nicht geändert“, schlussfolgerte er. Zwar stecke in den Deutschen heute „kein Hitlerwahn“ mehr, stattdessen würden sie jedoch zu anderen Mitteln greifen.
Schaue man sich Bismarck an, dann seien unter Berücksichtigung unterschiedlicher historischer Umstände „die Ziele dieselben“. Kaczyński zufolge, stehe den Deutschen nach ihren Verbrechen noch ein echter Transformationsprozess bevor. „Sie haben eine faktische Abolition für Verbrecher eingeführt. Sie haben das Handeln auf Befehl oder nach dem damals geltenden Recht nicht als kriminell betrachtet“, so der Parteichef.
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