Deutsche Redaktion

Nord Stream 2-Sprecher war Stasi-Informant

21.06.2022 11:45
Steffen Ebert, langjähriger Kommunikationsmanager bei Nord Stream 2, soll laut Angaben der deutschen Boulevardzeitung BILD ein Informant des ostdeutschen Geheimdienstes Stasi gewesen sein.
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Die aufgedeckte interne Korrespondenz zeige, dass Ebert als direktes Bindeglied zwischen Nord Stream 2, Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und den staatlichen Behörden fungierte, lesen wir in dem Blatt. Ebert habe Schwesig zum ersten Mal im Jahr 2017 getroffen, kurz nachdem sie Regierungschefin von Mecklenburg-Vorpommern wurde. Dort sei er auch dem ehemaligen Stasi-Major Matthias Warnig begegnet, einer Vertrauensperson Wladimir Putins, der die Nord Stream AG leitet.

Laut Eberts Akte habe er am 22. August 1984 seine eigene Verpflichtungserklärung zur Zusammenarbeit mit der Stasi „auf freiwilliger Basis“ unterzeichnet. „Die Stasi schätzte ihn als zuverlässigen und ehrlichen Informanten ein“, schreibt die BILD. Im Mai 1987 habe Ebert seine Zusammenarbeit mit der Staatssicherheit schließlich „aus Gewissensgründen“ beendet.

Gegenüber der BILD räumte Ebert ein, dass er es bereue, der Stasi Informationen über andere Personen geliefert zu haben. Er selbst sehe sich jedoch als Opfer des Systems. „Wie viele Menschen in der DDR wurde ich ein unschuldiges Opfer der Indoktrination durch das System, und ich erwarte, dass dies im Kontext der damaligen Zeit gesehen wird“, erklärte Ebert. 

PAP/js