Sowohl schwedische als auch dänische seismografische Stationen sollen am Montag starke Unterwasserbeben in der Nähe der Gaslecks von Nord Stream 1 und Nord Stream 2 registriert haben, berichtete der schwedische Fernsehsender SVT am Dienstag.
"Es besteht kein Zweifel, dass es sich um Explosionen handelt", bestätigte der Experte der Messstation des Schwedischen Nationalen Seismologischen Netzes SNSN, Björn Lund.
Das erste Beben sei in der Nacht zum Sonntag registriert worden. Allen 30 Messstationen in Südschweden hätten die Erschütterungen erfasst. Das zweite Beben habe sich SVT zufolge am Montagabend ereignet.
Diese Information werde durch eine seismographische Messung auf der dänischen Insel Bornholm bestätigt, berichtete das Deutsche GeoForschungsZentrum.
Nach Angaben des dänischen Energieministeriums könnte es sich bei den Lecks in den Gasleitungen um einen absichtlichen Vorfall handeln. Beamten zufolge seien derartige Ausfälle äußerst selten.
Mychailo Podoljak, ein Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskij, erklärte am Dienstag in einem Tweet, dass das bei Nord Stream 1 gefundene Leck "nichts anderes als ein von Russland geplanter Terroranschlag und ein Akt der Aggression gegenüber der EU" sei.
"Russland will die wirtschaftliche Situation in Europa destabilisieren und eine Panik vor dem Winter auslösen. Die beste Antwort und Sicherheitsinvestition - Panzer für die Ukraine, insbesondere deutsche...", fügte er hinzu.
Polens Außenministerium habe am Dienstag ebenfalls eine absichtliche Beschädigung der Nord-Stream 1 und 2 erwogen, berichtete die polnische Nachrichtenagentur PAP. "Ich kann kein Szenario ausschließen. Wir befinden uns in einer Situation starker internationaler Spannungen. Unser östlicher Nachbar verfolgt ständig eine aggressive Politik, darunter eine bewaffnete in der Ukraine, so dass keine Provokationen ausgeschlossen werden können, auch nicht in Teilen Westeuropas", sagte Polens stellv. Außenminister Marcin Przydacz.
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