Kiew geht hart gegen die ukrainisch-orthodoxe Kirche (UOC) vor, weil sie angeblich mit Moskau kollaboriere. Einer Untersuchung zufolge habe die UOC „gegen die Bedingungen der Vereinbarung über die Nutzung von Staatseigentum" verstoßen und müsse bis zum 29. März das Land verlassen, teilten Beamte in einer Erklärung mit. Geht es nach der russisch-orthodoxen Kirche, seien die Ergebnisse der Untersuchung „offensichtlich voreingenommen und verstoßen in grober Weise gegen Rechtsnormen".
Seit Oktober hat der ukrainische Sicherheitsdienst regelmäßig Kirchen der UOC durchsucht, Sanktionen gegen ihre Bischöfe und Geldgeber verhängt sowie Strafverfahren gegen Dutzende ihrer Geistlichen eingeleitet. In ihren Kirchen, die russische Staatsangehörige beherbergt haben sollen, sei u.a. prorussische Literatur gefunden worden, erklärten Behörden.
Die meisten ukrainischen orthodoxen Gläubigen gehören der Orthodoxen Kirche der Ukraine an. Dieser vor vier Jahren gegründete, separate Glaubenszweig, ist von Moskaus Autorität unabhängig. Die UOC hat die Autorität des Moskauer Patriarchen akzeptiert, bis Russland im vergangenen Jahr seine Invasion gegen die Ukraine gestartet hat. Der Moskauer Patriarch Kirill unterstützt die Invasion entschieden.
Reuters/ps