Deutsche Redaktion

Jahrestag der Flugzeugkatastrophe von Smoleńsk

10.04.2023 06:45
13 Jahre nach dem Absturz der polnischen Präsidentenmaschine in Russland fordert Warschau weiterhin die Rückgabe des Flugzeugwracks.
Am 10. April 2010 ist die Tupolew mit dem polnischen Prsidentenpaar Maria und Lech Kaczyński sowie 94 weiteren Passagieren beim russischen Smoleńsk abgestrzt. Keiner hat die Katastrophe berlebt.
Am 10. April 2010 ist die Tupolew mit dem polnischen Präsidentenpaar Maria und Lech Kaczyński sowie 94 weiteren Passagieren beim russischen Smoleńsk abgestürzt. Keiner hat die Katastrophe überlebt.Stefan Maszewski/Reporter

In ganz Polen wird heute dem 13. Jahrestag der Flugzeugkatastrophe von Smoleńsk gedacht.

Bei dem Absturz der Tupolew wurden alle Insassen getötet. Zu den Passagieren gehörten unter anderem Polens Staatspräsident Lech Kaczyński und seine Ehefrau Maria Kaczyńska, zahlreiche Abgeordnete des Parlaments, Regierungsmitglieder, hochrangige Offiziere, Kirchenvertreter.

Kaczyńskis Delegation war auf dem Weg ins russische Katyń, um der Opfer des Massakers an rund 22000 Polen während des Zweiten Weltkriegs zu gedenken.

Anschlag oder tragischer Unfall?

In Polen ranken sich zahlreiche Theorien um den Absturz. Jarosław Kaczyński und Zwillingsbruder des tödlich verunglückten Staatschefs, ist der Ansicht, dass der Absturz der Präsidentenmaschine auf einen Anschlag zurückzuführen sei.

Eine erste Untersuchung der damaligen Regierung war 2010 dagegen zu dem Ergebnis gekommen, dass das Flugzeug abstürzte, weil die Piloten trotz dichten Nebels zu landen versuchten.

Anderer Meinung ist die seit mehreren Jahren funktionierende Kommission, die im Auftrag der Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) arbeitet. Laut ihr wurde auf die Regierungsmaschine des damaligen Präsidenten Lech Kaczyński ein Anschlag verübt worden. Die Kommission spricht von einer Explosion an Bord.

Seit dem Absturz befindet sich das Flugzeugwrack, trotz zahlreicher Appelle von polnischer Seite um seine Rückgabe, weiterhin in Russland.


Fragment wraku samolotu prezydenckiego 

An Bord des verunglückten Präsidentenflugzeuges am 10. April 2010 befanden sich:

Lech Kaczyński - Staatspräsident der Republik Polen

Maria Kaczyńska - Gattin des Staatspräsidenten

Ryszard Kaczorowski - letzter Staatspräsident der Republik Polen im Exil


Sejmabgeordnete

Krzysztof Putra - Vize-Sejmmarschall (Recht und Gerechtigkeit)
Jerzy Szmajdziński - Vize-Sejmmarschall, Präsidentschaftskandidat der Allianz der Demokratischen Linken

Leszek Deptuła (Bauernpartei)
Grzegorz Dolniak (Bürgerplattform)
Grażyna Gęsicka (Recht und Gerechtigkeit - Fraktionschefin)
Przemysław Gosiewski (Recht und Gerechtigkeit)
Sebastian Karpiniuk (Bürgerplattform)
Izabela Jaruga-Nowacka (Allianz der Demokratischen Linken)
Aleksandra Natalli-Świat (Recht und Gerechtigkeit)
Arkadiusz Rybicki (Bürgerplattform)
Jolanta Szymanek-Deresz (Allianz der Demokratischen Linken)
Zbigniew Wassermann (Recht und Gerechtigkeit)
Wiesław Woda (Bauernpartei)
Edward Wojtas (Bauernpartei)


Senatoren

Krystyna Bochenek - stellv. Senatspräsidentin (Bürgerplattform)
Janina Fetlińska (Recht und Gerechtigkeit)
Stanisław Zając (Recht und Gerechtigkeit)


Regierung

Mariusz Kazana - Chef des Diplomatischen Protokolls
Andrzej Kremer - stellv. Außenminister
Stanisław Komorowski - stellv. Verteidigungsminister
Tomasz Merta - stellv. Kulturminister


Präsidialkanzlei

Władysław Stasiak - Chef der Präsidialkanzlei
Aleksander Szczygło - Chef des Büros für Nationale Sicherheit in der Präsidialkanzlei


Streitkräfte

Gen. Franciszek Gągor - Generalstabschef der polnischen Armee
Gen. Andrzej Błasik - Chef der Luftstreitkräfte
Gen. Tadeusz Buk - Chef des Heeres
Gen. Kazimierz Gilarski - Chef der Warschauer Garnison
Gen. Andrzej Karweta - Chef der Seestreitkräfte
Gen. Bronisław Kwiatkowski - Chef der Operationsabteilung der Streitkräfte
Gen. Włodzimierz Potasiński - Chef der Spezialtruppen


Oberste Staatsorgane der Republik Polen

Janusz Kochanowski - Oberster Bürgerbeauftragter
Janusz Krupski - Chef des Amtes für Kombattanten und Politisch Verfolgte
Janusz Kurtyka - Chef des Instituts für Nationales Gedenken (polnische Gauck-Behörde)
Maciej Płażyński - Chef des Amtes für Auslandspolen
Andrzej Przewoźnik - Chef des Amtes für Gedenkstätten
Sławomir Skrzypek - Präsident der Polnischen Nationalbank


Geistliche

Erzbischof Miron Chodakowski - Chef der orthodoxen Seelsorge der Streitkräfte
Prälat Józef Gostomski
Pfarrer Roman Indrzejczyk - Seelsorger des Staatspräsidenten
Pfarrer Józef Joniec
Pfarrer Zdzisław Król
Pfarrer Andrzej Kwaśnik
- Seelsorger der Vereinigung der Hinterbliebenen der Katyn-Opfer
Pfarrer Oberst Jan Osiński - Katholisches Seelsorgeamt der Streitkräfte
Pfarrer Oberst Adam Pilch - Evangelisches Seelsorgeamt der Streitkräfte
Pfarrer General Tadeusz Płoski -Chef der katholischen Seelsorge der Streitkräfte
Pfarrer Ryszard Rumianek - Rektor der Kardinal-Stefan-Wyszynski-Universität Warszawa


Andere Persönlichkeiten

Joanna Agatka-Indecka - Vorsitzende der Obersten Anwaltskammer
Czesław Cywiński - Vorsitzender des Weltverbandes Ehemaliger Soldaten der Heimatarmee
Edward Duchnowski - Generalsekretär des Verbandes Ehemaliger Sybirien-Verbannter
Piotr Nurowski - Vorsitzender des Polnischen Olympischen Komitees
Andrzej Sariusz-Skąpski - Vorsitzender des Verbandes der Hinterbliebenen der Katyn-Opfer
Anna Walentynowicz - Anführerin des Werftarbeiterstreiks in Gdansk 1980
Janusz Zakrzeński - Schauspieler


u.v.a.m.


IAR/jc