Deutsche Redaktion

Deutsche Polizei verwehrt polnischer Delegation Teilnahme Gedenkfeier im ehemaligen KZ Ravensbrück. Vize-Außenminister kündigt diplomatische Intervention an

24.04.2023 10:30
Vize-Außenminister Arkadiusz Mularczyk werde die Situation bei seiner Visite in Deutschland thematisieren, twitterte der Korrespondent des Fernsehsenders TVP, Cezary Gmyz.
Pomnik na terenie byłego obozu koncentracyjnego Ravensbrck w północnych Niemczech
Pomnik na terenie byłego obozu koncentracyjnego Ravensbrück w północnych Niemczech Carsten Koall/DPA/PAP

Spannungen am Rande der Gedenkfeiern zur Befreiung des Konzentrationslagers Ravensbrück. Die deutsche Polizei hat am Sonntag einer polnischen Delegation die Teilnahme an der Gedenkfeier zum 78. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers verweigert. Vertreter des Verbandes der Polnischen Nationalen Streitkräfte aus Stettin durften nicht an der Gedenkveranstaltung teilnehmen. “Wir sind als Verband der Soldaten der Nationalen Streitkräfte gekommen, um unserer weiblichen Gefangenen zu gedenken, die hier inhaftiert waren und gefoltert wurden. Wir haben einen weiß-roten Kranz. Die Polizei lässt uns aber nicht rein", sagte der Vorsitzende der Organisation, Grzegorz Kozak, gegenüber Radio Szczecin. - Ein Skandal ist eine Untertreibung", fügte er hinzu. 

Vize-Außenminister Arkadiusz Mularczyk werde die Situation bei seiner Visite in Deutschland thematisieren, twitterte der Korrespondent des Fernsehsenders TVP, Cezary Gmyz. "Die Angelegenheit soll während des Besuchs von Arkadiusz Mularczyk in Berlin zur Sprache gebracht werden, teilte der polnische Botschafter in Berlin, Dariusz Pawlos, mit", schrieb Gmyz.

Das deutsche Lager Ravensbrück wurde ab 1939 als Konzentrationslager für Frauen betrieben. Ab April 1941 ist dort auch ein Männerlager eingerichtet worden, und ab Juni 1942 kam ein Lager für junge Frauen und Mädchen hinzu. Dem Konzentrationslager waren mehr als 40 Außenlager angegliedert, in denen die Häftlinge Zwangsarbeit verrichten mussten.

Nach Angaben der Gedenkstätte Sachsenhausen waren in dem KZ zwischen 1936-45 mehr als 200.000 Menschen inhaftiert. Zehntausende von Häftlingen starben an Hunger, Krankheiten, Zwangsarbeit, medizinischen Experimenten und Misshandlungen oder wurden Opfer der systematischen Vernichtung durch die Deutschen. Polinnen bildeten die größte Gruppe unter den im KZ Ravensbrück inhaftierten Frauen.

TVP.Info/adn