Deutsche Redaktion

Ukraine soll sich für Genozid in Wolhynien entschuldigen

25.05.2023 11:42
Das Wolhynien-Massaker wirft immer noch einen Schatten auf die Beziehungen zwischen Polen und der Ukraine. 
Andrzej Duda
Andrzej DudaPAP/Paweł Supernak

Die Wahrheit über eine Reihe von Massakern an Polen durch ukrainische Nationalisten während des Zweiten Weltkrieges ist entscheidend für den Aufbau bestmöglicher polnisch-ukrainischer Beziehungen, meint der außenpolitische Berater des polnischen Präsidenten, Marcin Przydacz.

Das Wolhynien-Massaker wirft immer noch einen Schatten auf die Beziehungen zwischen Polen und der Ukraine. Zwischen 1943 und 1945 wurden rund 100.000 Polen von ukrainischen Streitkräften in den Gebieten der heutigen Westukraine und Ostpolens getötet.

Letzte Woche sagte der stellvertretende Außenminister Lukasz Jasina, dass Staatspräsident Andrej Duda eine offizielle Entschuldigung von Präsident Wolodymyr Selenskyj erwarte. Przydacz betonte jedoch im Vorfeld der Gedenkfeiern zum 80. Jahrestag des Massakers: „Der historische Dialog zwischen Polen und der Ukraine ist nicht einfach. Die Wahrheit über das Wolhynien-Massaker ist wichtig und entscheidend für die Gestaltung der besten polnisch-ukrainischen Beziehungen in der Zukunft“.

Wie er hinzufügte, erwarte „der Präsident einen konstruktiven Dialog in dieser Hinsicht und den Aufbau einer dauerhaften Grundlage für die polnisch-ukrainischen Beziehungen auf der Grundlage der historischen Wahrheit.“

Am 11. Juli 1943 griffen Verbände der Ukrainischen Aufständischen Armee UPA gleichzeitig etwa 160 polnische Dörfer und Siedlungen im Gebiet Wolhynien an. Mehrere Tausend Polen wurden brutal ermordet. Den ukrainischen Massakern von Wohlynien, so schätzt man, sind 1943-1944 rund 100.000 polnische Bewohner zum Opfer gefallen.


PAP/jc