Gestern waren in Anwesenheit der Staatspräsidenten Duda und Jun Suk-jol drei zwischenstaatliche Abkommen unterzeichnet worden, die die Förderung von Investitionen und Handel, den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur sowie die Zusammenarbeit beim Wiederaufbau der Ukraine betreffen. Der südkoreanische Staatspräsident hat auch das Interesse seines Landes an der Beteiligung von Unternehmen an der Entwicklung des Zentralen Kommunikationshafens, der schnellen Zugverbindungen und eines Atomkraftwerks in Polen geäußert.
Ein wichtiger Bereich der polnisch-koreanischen Zusammenarbeit ist die Rüstungsindustrie. Warschau hat bei seinem asiatischen Partner K2-Panzer, K9-Haubitzen, K239 Chunmoo-Raketenwerfer und leichte Kampfflugzeuge vom Typ FA-50 bestellt. Die ersten koreanischen Panzer, Haubitzen und Kampfflugzeuge befinden sich bereits in Polen, während die erste Lieferung von Chunmoo-Raketenwerfern im August an der Weichsel eintreffen soll. Präsident Andrzej Duda hat gestern bekanntgegeben, dass Polen auch daran interessiert ist, den K2-Panzer zu produzieren. Die koreanische Rüstungsindustrie wird Gast bei der diesjährigen MSPO-Messe in Kielce und beim Wirtschaftsforum in Karpacz sein.
Darüber hinaus appellierte Andrzej Duda um eine größere Öffnung des koreanischen Marktes für polnisches Schweine- und Rindfleisch. "Die Verfahren in Korea sind derzeit im Gange und ich hoffe, dass sie positiv abgeschlossen werden", fügte er hinzu. Die gestrigen Gespräche der Präsidenten haben auch die Ankündigung einer Erhöhung der Zahl von Flugverbindungen zwischen Polen und Südkorea gebracht.
Laut dem Vize-Minister für Entwicklung und Technologie, Grzegorz Piechowiak, gibt es in Polen fast 600 Unternehmen mit koreanischem Kapital, darunter über hundert Fabriken. Nach vorläufigen Statistiken für das Jahr 2022 belief sich der Handelsumsatz zwischen Polen und Korea auf einen Rekordwert von über zehn Milliarden US-Dollar. Allerdings verzeichnet Polen in dieser Bilanz ein erhebliches Defizit von 8,2 Milliarden US-Dollar.
IAR/adn