Deutsche Redaktion

Außenminister verurteilt Russlands Ausstieg aus dem Schwarzmeer-Getreideabkommen

18.07.2023 08:40
Der polnische Außenminister hat die Entscheidung Russlands als „einen Akt wirtschaftlicher Aggression" bezeichnet. „Der Rückzug Russlands aus der Schwarzmeer-Getreide-Initiative ist nichts anderes als ein Akt wirtschaftlicher Aggression gegen die Länder des globalen Südens, die am stärksten vom ukrainischen Getreide abhängig sind", sagte Rau am Montag vor Reportern im UN-Hauptquartier. 
Staats- und Regierungschefs aus westlichen Lndern warnen vor weltweiten Konsequenzen sollte eine Neuauflage des Abkommens scheitern.
Staats- und Regierungschefs aus westlichen Ländern warnen vor weltweiten Konsequenzen sollte eine Neuauflage des Abkommens scheitern.Elena Larina/Shutterstock

Geht es nach Rau, habe das sich als Verteidiger der Länder des Südens darstellende Russland mit seinem Verhalten „seine Heuchelei entlarvt". „In dieser Situation sollten nur die anderen Parteien des Getreideabkommens aufgerufen werden, an ihren Verpflichtungen festzuhalten, diese Verpflichtungen zum Wohle der Allgemeinheit, zum Wohle der internationalen Gemeinschaft, aber vor allem zum Wohle aller Länder, deren Existenz davon abhängt, fortzusetzen", fügte er hinzu.

Russland hat am Montag erklärt, es werde sich nicht mehr an der Schwarzmeer-Initiative beteiligen. Die im vergangenen Jahr von der UNO und der Türkei vermittelte Initiative sollte den sicheren Export ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer sicherstellen. Die Ukraine ist ein weltweit bedeutender Getreideexporteur. Das fast ein Jahr lang andauernde Abkommen sollte armen Ländern, vor allem in Afrika, helfen, weiterhin Grundnahrungsmittel aus der Ukraine zu erhalten. Die Schwarzmeer-Route ist aufgrund der Möglichkeit, große Mengen an Produkten zu verschiffen, die beste Route für den internationalen Handel. Von der EU für die Ukraine geöffnete alternative Kanäle haben nur begrenzte Kapazitäten. Landrouten haben zudem Proteste von Produzenten in den Transitländern ausgelöst. Große Mengen ukrainischer Produkte haben die lokalen Märkte überschwemmt und die Preise gesenkt. Dies hat zu EU-Beschränkungen für den Verkauf ukrainischer Waren auf diesen Märkten geführt, berichteten Nachrichtenagenturen.


PAP/ps