Deutsche Redaktion

Kohlebergwerk darf arbeiten

21.07.2023 10:24
Die Regierung versichert, sie werde alles tun, um die Mine in Turów in Betrieb zu halten, bis ihre Vorkommen im Jahr 2044 erschöpft sind. Laut Umweltministerin Anna Moskwa, haben die Tschechen keine Einwände gegen den Betrieb des Bergwerks.
Die Regierung werde die Schlieung der Turów-Grube nicht zulassen, sagt Umweltministerin Anna Moskwa.
Die Regierung werde die Schließung der Turów-Grube nicht zulassen, sagt Umweltministerin Anna Moskwa.Shutterstock/canon_photographer

Ende Mai entschied das Warschauer Verwaltungsgericht, den Abbau zu stoppen - am Dienstag hob das Oberste Verwaltungsgericht diese Entscheidung auf. Geklagt hatten unter anderem die Stadt Zittau sowie die Umweltorganisation Greenpeace mit ihren Niederlassungen in Tschechien und Deutschland. Aus ihrer Sicht wurden die Folgen des Tagebau-Betriebs für die Nachbarländer unzureichend berücksichtigt. Das Braunkohlerevier liegt nur wenige Kilometer von Zittau in Sachsen und Hradek nad Nisou in Tschechien entfernt.

Die Richter urteilten nun jedoch, in erster Instanz sei das öffentliche Interesse am Weiterbetrieb nicht ausreichend berücksichtigt worden. Es gebe "keinen Zweifel daran, dass die Energiesicherheit ein von der Verfassung geschützter Wert ist", sagte ein Gerichtssprecher der Nachrichtenagentur PAP. Sie sei Garantie für die Unabhängigkeit des Staates und die Sicherheit der Bürger.

Polen hatte die Lizenz für das Bergwerk bis 2044 verlängert. In Tschechien wird befürchtet, dass dadurch der Grundwasserspiegel sinken und die Lärmbelästigung für Bewohner zunehmen könnte. Die deutsche Seite macht ebenfalls eine Absenkung des Grundwasserspiegels geltend und verweist zudem auf Schäden an Gebäuden.

2021 hatte der Europäische Gerichtshof (EuGH) in einer einstweiligen Anordnung den Stopp des Braunkohle-Abbaus verfügt. Polen kam dem jedoch nicht nach. Der Gerichtshof verhängte daher eine Geldstrafe von 500 000 Euro in den EU-Haushalt für jeden Tag, an dem Polen der Entscheidung nicht nachkommt.


PAP/jc