Deutsche Redaktion

Sellin: „Völkermord verjährt nicht“

26.07.2023 13:08
Für die Russen ist der Fall Katyń sehr unangenehm, weil er als Völkermord eingestuft werden kann. „Und Völkermord verjährt nicht“, sagte der stellvertretende Minister für Kultur und Nationales Erbe Jarosław Sellin am Mittwoch im Nachrichtenprogramm TVP Info. 
Jarosław Sellin
Jarosław SellinBy Adrian Grycuk - Own work, CC BY-SA 3.0 pl, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=43155015

„Die Russen bestreiten diese These sehr konsequent … und vertreten die These, dass er von den Deutschen und nicht von ihnen begangen wurde“, bemerkte der Politiker.

Am 3. April 1940 haben die ersten Todestransporte mit polnischen Offizieren von Kozielsk nach Katyń begonnen. Der NKWD hat bei dem Massaker insgesamt knapp 22.000 polnische Bürger ermordet, die nach der Aggression Russlands auf Polen in Gefangenschaft geraten waren.

Sellin kommentierte auch die Worte von Wladimir Putin, der sagte, dass „Polen dank der Sowjetunion, dank der Position Stalins bedeutende Gebiete im Westen, die Länder Deutschlands, erhalten hat“. Putin nach würde Warschau auch eine Intervention in der Ukraine und die Annexion von Teilen ihres Territoriums planen.

„Angesichts der Tatsache, dass deutsche Politiker heute solche Texte verbreiten, dass wir ihr ehemaliges Territorium haben (…) denke ich, dass Putin bewusst mit dieser Rhetorik spielt. Er will zeigen, dass, wenn Polen in diesen Auseinandersetzungen zwischen Deutschland und Russland nicht gedemütigt wird, früher oder später (…) die Frage der Infragestellung unserer territorialen Integrität und des modernen Territoriums des polnischen Staates aufkommen kann“.

„Das ist eine typische Erpressung und ein Versuch, Furcht, Befürchtungen und Ängste zu schüren, damit wir gegenüber Russland demütiger sind und nicht an der ersten Front des Widerstands gegen die imperiale russische Politik stehen“, sagte Jarosław Sellin.


PPA/jc