Deutsche Redaktion

Russische Politologin: Tod des Wagner-Chefs soll russische Eliten einschüchtern

25.08.2023 11:22
"Es reichte einfach nicht aus, den Rebellen nach Afrika zu verbannen oder ein strafrechtliches Verfahren in einer wirtschaftlichen Angelegenheit einzuleiten. Die Strafe musste so streng sein, dass sie allen, die noch am Leben waren, Angst macht", erklärte Jekateryna Szulman im TV-Sender Deszcz.
Krzysztof Krajewski: nie ma ostatecznego potwierdzenia, że Prigożyn znajdował się na pokładzie tego samolotu.
Krzysztof Krajewski: nie ma ostatecznego potwierdzenia, że Prigożyn znajdował się na pokładzie tego samolotu.Foto: PAP/EPA/RUSSIAN INVESTIGATIVE COMMITEE HANDOUT

Der Tod des Wagner-Chefs soll dazu dienen, die russischen Eliten, die dem Kreml gegenüber illoyal sind, einzuschüchtern, erklärt die unabhängige russische Politologin Jekateryna Szulman. "Es reichte einfach nicht aus, den Rebellen nach Afrika zu verbannen oder ein strafrechtliches Verfahren in einer wirtschaftlichen Angelegenheit einzuleiten. Die Strafe musste so streng sein, dass sie allen, die noch am Leben waren, Angst macht", erklärte sie im TV-Sender Deszcz.

Eine ähnliche Meinung vertrat der in einem russischen Gulag gefangene Oppositionsführer Alexej Nawalny, der den Flugzeugabsturz als "terroristischen Anschlag" bezeichnete. Russische Oppositionelle erinnern zudem daran, dass Wladimir Putin, nach dem wegen Kriegsverbrechen gefahndet wird, bereits in der Vergangenheit auf ähnliche Weise Personen eliminierte, die gegen ihn vorgegangen waren.

Am Mittwoch waren bei einem Flugzeugabsturz im Twer-Gebiet mutmaßlich der Koordinator der Wagner-Gruppe, Jewgienij Prigoschin, und sein Stellvertreter Dmitrij Utkin ums Leben gekommen. Experten sind sich uneins über die Ursachen des Absturzes. Einige glauben, dass Prigoschins Flugzeug abgeschossen wurde, während andere vermuten, dass eine Bombe an Bord war.

IAR/adn