Deutsche Redaktion

Bericht soll die von der Sowjetunion verursachten Verluste im Zweiten Weltkrieg zeigen

13.09.2023 22:30
Eine Expertengruppe soll das Ausmaß der Verluste des Landes durch die UdSSR während des Zweiten Weltkriegs untersuchen, sagte der stellvertretende Außenminister Arkadiusz Mularczyk.
Arkadiusz Mularczyk
Arkadiusz MularczykPAP/Kalbar

Der Ausschuss soll auf einer Konferenz am 19. und 20. September eingeweiht werden. Wissenschaftler aus Polen und anderen Ländern, einschließlich der Ukraine, seien eingeladen, sagte Mularczyk gegenüber der Presseagentur PAP. Die Erstellung des Berichts werde allerdings durch die Tatsache erschwert, dass Polen nach dem Zweiten Weltkrieg „ein von der Sowjetunion abhängiges Land wurde", erklärte der Minister.

Während der folgenden Jahrzehnte sei „an eine Schätzung der Verluste überhaupt nicht gedacht worden". Es habe „praktisch keine Arbeit, keine Berichte gegeben, so dass (...) wir die Arbeit fast bei null beginnen".

Gigantische Verluste während der Besatzung

Laut Mularczyk waren die Verluste „gigantisch". Dazu gehörten nicht nur materielle Schäden, sondern auch geraubte Kunstwerke, die Veruntreuung von Geldern bei Versicherungen und Banken und deren spätere Ausbeutung. Auch die sog. „Befreiung" nach 1945 sei mit einer großen Plünderung einhergegangen.

Letztes Jahr legte Warschau einen Bericht über die von Deutschland während des Zweiten Weltkriegs zugefügten Schäden vor. Polen fordert seitdem von Berlin Reparationszahlungen in Höhe von 1,34 Billionen Euro. Geht es nach Mularczyk, werde das neue Expertenteam einen ähnlichen Bericht über die von den Sowjets verursachten Kriegsschäden erstellen.

Am 17. September 1939 überfiel die Sowjetunion Polen im Rahmen des geheimen Ribbentrop-Molotow-Pakts, der nur einen Monat zuvor zwischen der UdSSR und Nazideutschland unterzeichnet worden war. Der sowjetische Einmarsch folgte auf den Angriff der Nazis auf Polen am 1. September, mit dem der Zweite Weltkrieg begann.


PAP/ps