Deutsche Redaktion

Tusk: Diese Kraft kann nicht aufgehalten werden

01.10.2023 14:56
Die Kundgebung im Zentrum Warschaus ist ein „Signal für die Wiedergeburt Polens”, sagte am Sonntag der Vorsitzende der oppositionellen Partei Bürgerplattform (PO), Donald Tusk. 
Teilnehmenden des Marsches waren in ganz Polen Busse zur Verfgung gestellt worden, um sie nach Warschau zu bringen.
Teilnehmenden des Marsches waren in ganz Polen Busse zur Verfügung gestellt worden, um sie nach Warschau zu bringen.PAP/Paweł Supernak

Tusk wandte sich an Zehntausende von Anhängern, die in die polnische Hauptstadt gekommen waren, um am "Marsch der Millionen Herzen" teilzunehmen.

Der Marsch, der nach Angaben von Oppositionsführern eine Million Menschen anlocken könnte, begann am Sonntag um 12 Uhr. „Diese Kraft kann nicht aufgehalten werden, denn der Riese ist erwacht”, fuhr Tusk fort und fügte hinzu, dass sich niemand, der an der Macht ist, Illusionen machen sollte, denn „der Wandel ist unvermeidlich, zum Besseren”.

„Wir beginnen den Marsch in Warschau, das ein Symbol der Wiedergeburt ist”, sagte Tusk und fügte hinzu, dass „das Unmögliche möglich geworden ist”.

Der Marsch soll um 16:00 Uhr enden.


„Wir stehen auf, um das Böse zu bekämpfen, um diese Regierung zur Rechenschaft zu ziehen, von Angesicht zu Angesicht, damit Polen wieder frei von Lügen, Hass und Diebstahl sein wird. Dies ist unsere Zeit”, schrieb Tusk auf der offziellen Internetseite seiner Gruppierung.

Am 4. Juni hatten am Marsch der Opposition bereits, laut Organisatoren, etwa 500 Tausend Teilnehmer teilgenommen. Geht es nach dem Warschauer Rathaus und Schätzungen der Bürgerplattform, könnte die Frequenz beim heutigen Marsch die angekündigte 1 Million überschritten haben. Die Polizei spricht dagegen inoffiziell von etwa 100 Tausend Teilnehmern. Ähnliche Differenzen zwischen Kommunalverwaltung und Polizei in Bezug auf Kundgebungen sind in den letzten Jahren ein fester Bestandteil der politischen Landschaft in Polen geworden, was eine unabhängige Verifikation der tatsächlichen Teilnehmerzahl erschwert. 

Polen wählt am 15. Oktober ein neues Parlament. In allen Umfragen führt bislang die seit acht Jahren regierende nationalkonservative Recht und Gerechtigkeit (PiS). Sie könnte allerdings zur Regierungsbildung einen Koalitionspartner benötigen.

PAP/tvn24/jc/adn