An den internationalen Feierlichkeiten in Sobibór werden unter anderem der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte, der slowakische Minister für auswärtige und europäische Angelegenheiten Miroslav Wlachovsky, der Direktor des Yad Vashem Instituts Dani Dayan und der deutsche Botschafter in Polen Viktor Elbling teilnehmen.
In den ersten Jahren nach dem 2. Weltkrieg geriet das Gelände des Vernichtungslagers für die meisten Menschen in Vergessenheit. Erst mit den Gerichtsverfahren, die Anfang der 60er Jahre gegen die deutschen Täter und ihre Helfer in Hagen und Krasndodar stattfanden, rückte das Gelände des Todeslagers Sobibór wieder in die Öffentlichkeit.
Gefangenenaufstand endete tragisch
Der Aufstand brach am 14. Oktober 1943 aus, mehrere Hundert Gefangene unternahmen anschließend eine Massenflucht. Viele von ihnen wurden durch Minen oder den Kugelhagel der Wachmannschaften getötet. Die Überlebenden Flüchtlinge versteckten sich oder schlossen sich den Partisanen an.
Einer der Überlebenden ist Tomasz Blatt. Er erinnert sich an die dramatische Flucht. „Um mich herum habe ich nur Leichen gesehen. Ich bin fast als letzer geflohen, habe den Wald erreicht. Ich wusste, dass ich immer noch in Lebensgefahr war. Aber ich hatte es geschafft, aus Sobibór rauszukommen. Das war eine riesige Erleichterung."
Nach dem Aufstand wurde das Lager von der SS aufgegeben und dem Erdboden gleichgemacht, zurückgebliebene Häftlinge wurden ermordet. Insgesamt ließ die SS in Sobibor bis zu 250.000 Juden vergasen, erzählt der Leiter des Staatlichen Museums Majdanek Dr. Tomasz Kranz.
PAP/jc