Nach Angaben des Portals des privaten Radiosenders werde Włodzimierz Karpiński damit aus der Haft entlassen. Als Abgeordneter genieße er nämlich Immunität.
In einem Interview mit RMF erklärte Karpińskis Verteidiger, die Entscheidung seines Mandanten sei keine Flucht vor der Justiz. Wie Michał Królikowski versicherte, werde sich der Politiker nach der Freilassung den Ermittlern nicht entziehen und ab jetzt aus freiem Willen verantworten. Die Anschuldigungen gegen Karpiński hätten eine schwache Grundlage und die Inhaftierung sei nicht gerechtfertigt. Von den 260 Tagen, die Karpinski in Untersuchungshaft verbracht hat, habe die Staatsanwaltschaft ihn bisher acht Stunden lang befragt, so Królikowski.
Anfang September entschied das Berufungsgericht in Katowice, dass der ehemalige Finanzminister Włodzimierz Karpiński wegen Korruptionsverdachts bis mindestens 24. November in Haft bleibt. Auch nach Zahlung einer Kaution dürfe er nicht freigelassen werden.
Der ehemalige Sekretär im Warschauer Rathaus und ehemalige Minister in der PO-PSL-Regierung von Donald Tusk befindet sich seit Februar in Haft. Er wurde im Zusammenhang mit dem sog. Müllskandal festgenommen. Ihm werden Korruptionsvorwürfe im Zusammenhang mit Abfallentsorgungsverträgen in Warschau vorgehalten. Der Politiker soll vom Geschäftsführer eines der Unternehmen einen finanziellen Vorteil in Höhe von 2,5 Prozent des Wertes der öffentlichen Aufträge in Warschau gefordert haben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft belief sich der Wert der Aufträge auf ca. 130 Mio. EUR.
PAP, rmf24/ps