Deutsche Redaktion

Wer wird neuer Gesundheitsminister?

17.11.2023 14:36
Die „Jagd" auf den Chef des Gesundheitsministeriums ist eröffnet. Jeder, unabhängig von der Parteifarbe, gebe zu, dass niemand auf den Posten scharf sei. Alle würden hoffen, dass sie keinen Anruf von Tusk erhalten, der sie auffordert, Gesundheitsminister zu werden, schreibt die Zeitung Dziennik/Gazeta Prawna.
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Bild:Shutterstock/sfam_photo

Nach neuesten Informationen der liberalen Gazeta Wyborcza, heißt es, soll die Vizepräsidentin der Bürgerplattform, Izabela Leszczyna, das Angebot erhalten haben. Sollte sie es ablehnen, könnte das Ministerium an die Koalitionspartei Polen 2050 übergehen. Informationen des Blatts zufolge wollte der ehemalige Senatsmarschall der Bürgerkoalition und Arzt Tomasz Grodzki diese Mission nur dann übernehmen, wenn der Leiter des Gesundheitsministeriums den Rang eines stellvertretenden Premierministers hätte.

Die Rede sei auch von einer Abgeordneten der Links-Partei Razem. Diese Gruppierung unterstütze zwar Tusk, lehnte es aber ab, seiner Regierung beizutreten. Einer der Gründe seien das fehlende Vertrauen in die Finanzierung des Gesundheitswesens. Die Abgeordnete Marcelina Zawisza wollte das Angebot nur dann annehmen, wenn der Koalitionsvertrag eine Bestimmung über 8 Prozent des BIP für das Gesundheitswesen enthält. Unabhängig von der Parteifarbe würden jedoch alle unisono zugeben, dass niemand daran wirklich interessiert sei.

Wie es weiter heißt, mache sich niemand Illusionen darüber, dass die Übernahme dieser Aufgabe bedeute, von morgens bis abends hart zu schuften, keinen Ruhm dafür zu ernten und darüber hinaus eine große Verantwortung zu tragen. Dieser Dienst sei auch mit vielen Minen gespickt, heißt es weiter. Die erste und größte davon betrifft die Finanzen. Der neue Leiter des Gesundheitsministeriums müsste sich auch mit der Krankenhausreform befassen.

Dann gebe es noch die ständigen Probleme, die jeder Minister habe, so DGP:Personalmangel, Streikdrohungen, Petitionen verzweifelter Patienten, denen die Kosten für Medikamente nicht erstattet wurden, und das ewige Problem der Warteschlangen. Bislang sei es keiner Partei gelungen, trotz höherer Ausgaben für das Gesundheitswesen, diese Probleme zu lösen. Und jetzt soll es nicht einmal mehr Geld dafür geben, heißt es weiter im Blatt. Alles soll für Gehälter und die Verschuldung der Krankenhäuser ausgegeben werden. 

Und was bekommt der Minister dafür? Nicht viel, lautet die Schlussfolgerung. Das Gehalt eines Ministers sei um ein Vielfaches niedriger als das eines Arztes und komme dem einer Krankenschwester immer näher, schreibt DGP. 


dgp/ps