Deutsche Redaktion

US-Verteidigungsminister Austin warnt US-Soldaten in Polen vor Folgen eines russischen Siegs

22.11.2023 13:55
Wenn Russland die Ukraine einnehme, "werden Sie und ihre Kameraden als nächstes an der Front kämpfen", so Austin im US-Militärstützpunkt in Rzeszów.
Lloyd Austin podczas spotkania grupy kontaktowej ws. Ukrainy w Ramstein
Lloyd Austin podczas spotkania grupy kontaktowej ws. Ukrainy w RamsteinFoto: PAP/EPA/Ida Marie Odgaard

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin warnte bei einem Treffen mit US-Truppen in Polen vor der Gefahr einer russischen Expansion, sollte Russland die Ukraine einnehmen. „Putin wird nicht aufhören, wenn er die Ukraine einnimmt. Als Nächstes wird er über das Baltikum rollen (...), und als Nächstes werden Sie und Ihre Kameraden an der Front gegen einen Putin kämpfen, den wir, beziehungsweise die Ukraine hätten frühzeitig aufhalten können", sagte Austin. Er äußerte auch Bedenken, dass ein russischer Sieg in der Ukraine China ermutigen könnte, sein Territorium im Indopazifik militärisch auszuweiten.

„Imaginäre europäische Armee" kann Polen keine Sicherheit garantieren

Austin war am Montag zu einem unangekündigten Besuch in Kiew eingetroffen und hat anschließend im US-Stützpunkt in Rzeszów Halt gemacht, wo er sich auch mit Polens Verteidigungsminister Mariusz Błaszczak zur militärischen Zusammenarbeit und Sicherheitslage in der Region austauschte. In dem Gespräch hat Błaszczak die strategische Bedeutung der Beziehungen zu den USA für die Sicherheit, insbesondere an der NATO-Ostflanke, bekräftigt. „Ich habe unseren Standpunkt zur Bedeutung der NATO dargelegt. Ich habe erklärt, dass jede Rivalität zwischen der EU und der NATO in Bezug auf die Sicherheitspolitik sehr schlecht für die Sicherheit ist", so Błaszczak. Er unterstrich weiterhin die Wichtigkeit nationaler Verantwortung für die Verteidigungspolitik im Kontrast zu einer „imaginären europäischen Armee“ oder einer Übertragung von Verteidigungskompetenzen auf die EU-Ebene. „Dies wäre sehr gefährlich, wenn die Verträge geändert würden. Das Europäische Parlament wird diese Woche über dieses Thema abstimmen. Die Verlagerung von Kompetenzen von der nationalen auf die europäische Ebene bedroht die Sicherheit unseres Heimatlandes Polen", betonte Błaszczak.

Błaszczak hob auch die Bedeutung der militärischen Unterstützung der USA hervor, die es Polen ermöglicht hat, seine Streitkräfte mit modernen Waffensystemen auszustatten. Er äußerte das Ziel, „die stärkste Armee Europas" aufzubauen, und würdigte die Präsenz von 10.000 US-Soldaten in Polen als wichtigen Faktor für die Sicherheit des Landes.

tysol.pl/voanews/ps/adn