Heute vor 33 Jahren haben die ersten freien Präsidentschaftswahlen der 3. Republik Polen stattgefunden. Nach dem zweiten Wahlgang wurde Lech Wałęsa damals der erste demokratisch gewählte Präsident nach mehr als 50 Jahren. Der Anführer der Solidarność-Gewerkschaft wurde schließlich am 22. Dezember 1990 im polnischen Parlament vereidigt.
Der Alt-Präsident und Friedensnobelpreisträger sagt heute, dass die Präsidentschaft vor allem sein Familienleben sehr stark beeinträchtigt hat.
"Ich muss leider zugeben, dass ich meine Familie vernachlässigt habe. Es zählte damals nur Polen. Ich musste dafür einen hohen Preis zahlen. Die Kinder sind mir außer Kontrolle geraten. Sie brauchten einen Vater. Ich konnte ihnen aber nicht viel Zeit widmen, ich habe das Erwachsenwerden meiner Kinder verpasst. Wenn ich aber ein guter Präsident sein wollte, musste ich mich dieser Arbeit völlig hingeben. Und das habe ich auch getan".
Lech Wałęsa wurde am 22. Dezember 1990 im Amt des Präsidenten vereidigt. Nach seiner fünfjährigen Amtszeit wurde er von Aleksander Kwaśniewski abgelöst.
Als 3. Republik wird der polnische Staat nach 1989 bezeichnet. Zuvor hatte die Sowjetunion die Politik Polens diktiert.
IAR/jc