In dem Gespräch am Mittwoch wurde Żukowska unter anderem zu verschiedenen Social-Media-Posts von Politikern der PiS-Partei befragt, in denen von einem „Staatsstreich“, „belarussischen Methoden" oder einer „Entführung“ von Kamiński und Wąsik aus dem Präsidentenpalast die Rede ist.
Nach Ansicht der Abgeordneten handelt es sich dabei um Verschwörungstheorien in der Größenordnung der amerikanischen 1950er Jahre, wonach „Außerirdische jemanden entführt haben". Dies bezeichnete sie als Realitätsentfremdung. Im Fall von Andrzej Poczobut, einem „echten politischen Gefangenen“, handelt es sich nicht um eine gewöhnliche Haftanstalt, sondern um ein modernes Gulag. Mit einem gewöhnlichen polnischen Gefängnis sei dies nicht zu vergleichen, betonte sie.
Żukowska äußerte sich am Mittwoch unter anderem zu dem Eintrag des Abgeordneten der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS), Łukasz Schreiber vom Dienstag. Dieser hatte auf dem Portal X gefragt: „Können Sie sich eine Situation vorstellen, in der irgendein Dienst das Weiße Haus oder den Élysée-Palast betritt, um die Gäste des Präsidenten hinauszubegleiten?". Żukowska antwortete, sie könne sich „nicht vorstellen, von verurteilten Kriminellen im Weißen Haus oder im Élysée-Palast empfangen zu werden". Außerdem habe der Präsident „ein bisschen so getan, als würde er sie verstecken“. Er selbst sei durch die Hintertür entkommen. „Ich glaube, der Präsident wusste sehr wohl, was passieren würde", so die Einschätzung der Politikerin.
Andrzej Poczobut ist ein Journalist und Aktivist der polnischen Minderheit in Belarus. Am 8. Februar 2023 wurde er zu acht Jahren Haft in einem Hochsicherheitsgefängnis verurteilt. Nach einer erfolglosen Berufung gegen das Urteil ist er nun in einer Strafkolonie in Nowopolotsk inhaftiert.
Der ehemalige Innenminister Mariusz Kamiński (PiS) und sein ehemaliger Stellvertreter Maciej Wąsik (PiS) wurden am 20. Dezember im Zusammenhang mit dem sogenannten "Grundstücksskandal" zu zwei Jahren Haft verurteilt.
PAP/js